Obstbaumschnitt
am 14. März 2015 in der Gartenanlage Gildenpark
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Angesichts
der winterlichen Temperaturen wurde bei der Lehrveranstaltung im
praktischen Obstbaumschnitt zunächst ins
Vereinsheim des Gartenvereins Gildenpark an der
Lindemannstraße geladen. Hier zeigte Fachberater Ingo Klammer
nicht nur, wie man bei einer
neuen Johannisbeere und einem jungen Apfelbaum einen Pflanzschnitt
vornimmt, sondern er gab auch ganz praktische Hinweise zur
Vorbehandlung von Containerpflanzen beim Einpflanzen wie das Anreizen
der umschlungenen Wurzeln. Beim
Einpflanzen muss darauf geachtet werden, dass die Veredlungsstelle frei
und nicht unter der Erde liegt (Tipp: Beim Kauf im Topf sieht man die
freie Veredlungsstelle). Wenn Pflanzen im Herbst gekauft, aber erst im
Frühjahr ausgepflanzt werden, müssen die
Pflanzen
gewässert werden. Die meisten Pflanzen, die den Winter nicht
überleben, erfrieren nicht, sondern trocknen aus. Beim
Schneiden
von Johannisbeeren gilt der Grundsatz, dass die alten, dunklen
Äste heraus geschnitten werden müssen. Die jungen,
hellen
Äste sollen dagegen nicht eingekürzt werden.
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Der
erste Tipp, den uns
Ingo gab, war, Sträucher und Bäume nicht im Baumarkt,
sondern
in Baumschulen zu kaufen. Nur dort erhält man die richtige
Beratung und geeigneten Pflanzen. Beim Kauf von jungen
Sträuchern
und Bäumen kann dort auch gleich der erste Schnitt vom
Fachpersonal vorgenommen werden. In der Nähe von Dortmund gibt
es
zwei Baumschulen: Giesebrecht in Lünen, Bommerholzer
Baumschulen
in Witten. Ingo beklagte auch, dass in Schrebergärten leider
immer
mehr Zypressen ("Friedhofgewächse" wie z. B. Thujen) gepflanzt
würden. Diese Pflanzen gehören nicht in einen
Schrebergarten
und müssen spätestens wieder entfernt werden, wenn
der Garten
aufgegeben wird. Auch der leider immer mehr in Mode gekommene
Kirschlorbeer fand nicht
seine Zustimmung, da die Pflanze nur wenig ökologischen Nutzen
hat. |
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Ingo
appellierte auch an
alle Gartenfreunde, eigenen Kompost zu benutzen anstatt teuren
Dünger zu kaufen. Es wird sowieso viel zu viel im Kleingarten
gedüngt. Gärtner sollten das Geld besser für
eine Bodenprobe bei der Landwirtschaftskammer
Nordrhein-Westfalen
ausgeben. Hier erfährt der Gartenfreund, welche
Stoffe dem
Boden fehlen und welche Stoffe im Überfluss vorhanden sind.
Als Tipp gegen Läuse empfahl Ingo die Pflanzung von
Kapuzinerkresse. Wenn Bäume von Läusen befallen sind,
kann
die Kapuzinerkresse auch am Stamm geleitet werden, sodass sie dort hoch
wächst.. |
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Kernobst
(Apfel und Birne) sollte im März, Steinobst
(Kirsche und Pflaume) und Beerenobst nach der Ernte
zurückgeschnitten werden. Kernobst schneidet man dicht (5 mm)
hinter der (Außen-)Knospe. Beim Steinobst schneidet
man
nicht an Knospen, sondern man schneidet ganze Äste
heraus. Früchte von Kernobst wachsen an alten
Ästen, Früchte von
Steinobst und Beerenobst wachsen am jungen Trieb. |
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Der Apfel- und
Birnbaum soll nicht in
die Höhe, sondern in die Breite wachsen. Nach innen wachsende
Äste werden in der Regel rausgeschnitten, ebenso soll bei sich
kreuzenden Ästen ein Ast weggeschnitten werden. Nach dem
Schnitt
soll man "einen Hut durch den Baum werfen" können. |
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Morsches
und krankes Holz muss immer bis zum gesunden Holz entfernt werden. |
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Äste
werden nahe am Stamm geschnitten. Hier entfernt Ingo einen so genannten
Kleiderhaken. Diese kurzen Aststummel sind das Einfallstor für
Bakterien. |
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Nach
dem Herausschneiden von befallenen Stellen sollte
das Werkzeug z. B. mit Spiritus desinfiziert werden, bevor es
am
gesunden Holz benutzt wird. |
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Kranke
Zweige müssen im Haushaltsmüll über
die Resttonne (graue Tonne) entsorgt werden.
Sie dürfen nicht im Garten geschreddert und im
Kompost gelagert werden. |
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Falls es noch eines Beweises bedurfte:
Gartenarbeit
hält jung! Unserem blutjungen Gartenfachberater Ingo war kein
Kraxeln im Apfelbaum zu gefährlich. Mit sportlichem Elan
schwang
er sich von Ast zu Ast ;-))
Unglaublich!!! |
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So sah der Baum nach dem Schnitt
aus. Ingo hat ausschließlich eine Japansäge
für den Baumschnitt benutzt. |
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Im Herbst sollen Bäume einen weißen Kalkanstrich
erhalten.
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