Was wächst denn da in 06?
In unserer Gartenanlage wachsen und blühen sehr viele unterschiedliche Bäume, Sträucher, Stauden, Blumen und Kräuter. Die meisten haben wir in vielen, vielen Jahren und mit sehr viel Mühe und Arbeit gepflanzt, gehegt und gepflegt. Es gibt aber auch einige Pflanzen, die niemand gepflanzt oder gesät hat. Sie sind einfach da - und viele beachten sie kaum. In dieser neuen Serie wollen wir euch einige Pflanzen, die in unserer Gartenanlage wachsen, näher bringen.

Purpurrote Taubnessel

Die Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum) blüht bereits im frühen Frühjahr ab März bis in den Herbst hinein. Hin und wieder kann sogar beobachtet werden, dass sie in milden Wintern blüht. Die kleinen Blüten dienen den Bienen und Hummeln als erste Nahrung, auf die sie dringend angewiesen sind, um das Frühjahr zu überstehen.



Das einjährige Wildkraut erreicht eine Höhe von 10 bis 40 Zentimeter, blüht von März bis Oktober oft in 3 bis 4 Generationen und kann im Frühjahr oder Herbst geerntet werden. Die Blätter und oberen frischen Triebe können als Wildgemüse im Salat, wie Spinat oder auch als Smoothies zubereitet werden.

Sie liebt sonnige bis halbschattige Standorte. An Orten, an denen sie wächst, ist der Boden nährstoffreich.


In unserer Gartenanlage findet sich die Purpurrote Taubnessel u. a. im Beet am unteren Spielplatz neben dem Eingangstor zum großen Schredderplatz.


Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) ist eine Wildpflanze, die sich in unserer Gartenanlage an mindestens 3 Orten niedergelassen hat: an der Hecke zum kleinen Schredderplatz, neben dem großen Schredderplatz und am Beginn des Florianwegs.

Die zwei- bis mehrjährige krautige Pflanze erreicht 20 cm bis 1 m Höhe und blüht von April bis Juli. Die Blüte enthält Nektar für Bienen, Wildbienen und andere Insekten. Bei der Nektarsuche kommt es zur Fremdbestäubung; allerdings ist bei der Knoblauchsrauke auch die Selbstbestäubung möglich.


Pflanze der Knoblauchsrauke

Alle Pflanzenteile der Knoblauchsrauke sind essbar und nicht giftig. Das würzige, aber milde Küchenkraut besitzt einen leichten Knoblauchgeschmack und ist ein toller Ersatz für Personen, die keinen Knoblauch oder Bärlauch vertragen. Sie kann das ganze Jahr über geerntet werden und sollte nur frisch z. B. für Salate, Kräuterquark, Pesto, Smoothies usw. verwendet werden. Die Blüten eignen sich gut als Dekoration.

Blüten der Knoblauchsrauke

Die Knoblauchsrauke kann leicht mit dem ebenfalls essbaren Gundermann verwechselt werden.


Blatt der Knoblauchsrauke

Eine vegetative Vermehrung wird über Wurzeln sichergestellt. Eine Verbreitung durch Samen erfolgt durch Wind oder durch vorbeistreifende Tiere.

Hohes Fingerkraut

Das Hohe Fingerkraut (Potentilla recta) wurde in unserer Gartenanlage nicht bewusst gepflanzt. Es verbreitete sich aber in etlichen Beeten selbstständig durch Wind und durch Tiere.

Die mehrjährige krautige Pflanze erreicht 30 bis 60 cm Höhe und blüht eigentlich von Mai bis August - in diesem Jahr aber bereits ab Mitte April. Sie verträgt sehr gut Sonne, benötigt aber regelmäßige Wassergaben. Da sie recht viel Nektar spendet, ist sie als Bienenweide geeignet.


Pflanze des Hohes Fingerkraut

Die horstbildende Staude wird gerne zur Gruppenbepflanzung verwendet. Sie ist für unser Klima sehr winterhart (-30° C).

Blüte des Hohes Fingerkraut

Die abgeblühten Blüten sollten bis zu den oberen Stängelblättern zurückgeschnitten werden. Der Rückschnitt der Stängel sollte dann im Spätherbst erfolgen.


Blätter des Hohes Fingerkraut

Island-Mohn

Irgendwann war er plötzlich in unserem Garten: der Island-Mohn
(Papaver nudicaule). Anfangs war es nur eine gelbe Blüte. Im 2. Jahr waren es bereits mehr, die sich selber ausgesamt haben. Danach habe ich bewusst die Samen gesammelt und rund um unsere Parzelle dort verteilt, wo noch ein bisschen frische Farbe fehlte. 


Pflanze des Island-Mohn

Die Samen befinden sich in einer Kapsel, die gesammelt werden können, sobald die Kapsel braun geworden ist.

Der einjährige Island-Mohn liebt es gerne sonnig und ist ziemlich anspruchslos. Die gut 30 cm hohe Pflanze blüht von April bis in den August. Auch ohne Blüte ist das lang anhaltende Grün noch recht attraktiv.


Blüte und Samen des Island-Mohn

Blätter, Blüten und Samen sind essbar. Die Blätter sind vitaminhaltig. Der Samen schmeckt leicht süßlich und nussig. Der Milchsaft des Island-Mohns ist dagegen leicht giftig.


Knospe des Island-Mohn

Die Aussaat ist im Spätsommer oder im Frühjahr am besten.

Island-Mohn ist eine bienenfreundliche Pflanze, die es lieber trocken als nass liebt.

Der Rückschnitt erfolgt nach der Blüte.

Interesse am Samen? Ich gebe gerne ab (Garten 113).