Das Gartenjahr - Tipps für jeden Monat
vom Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e.V.
Ein Garten lebt im Rhythmus der Jahreszeiten – und jede von ihnen bringt neue Aufgaben, aber auch neue Freuden mit sich. Ob Aussaat im Frühling, Pflege im Sommer, Ernte im Herbst oder Vorbereitung im Winter: Wer seinen Garten ganzjährig gut betreut, wird mit reicher Blüte, gesunder Ernte und einem Ort der Erholung belohnt.
Mit den folgenden Tipps begleitet Sie der Bundesverband der Kleingartenvereine Deutschlands e.V. durch alle zwölf Monate. Monat für Monat erhalten Sie praxisnahe Hinweise, nützliche Anregungen und bewährte Empfehlungen für die Arbeit im Kleingarten.
Wertvolle Gemüsesorten für den Kleingarten
Im Gemüseanbau werden klimaresiliente Sorten immer wichtiger, um den Herausforderungen durch Wetterextreme wie Hitze, Trockenheit oder Starkregen zu begegnen. Tomaten wie ‘De Berao’ oder ‘Harzfeuer’ gelten als besonders widerstandsfähig gegen Hitze und Trockenheit. Auch Paprika-Sorten wie ‘Yolo Wonder’ zeigen sich unempfindlich gegenüber Temperaturschwankungen. Bei Wurzelgemüse sind Sorten wie ‘Lange rote Stumpfe’ (Möhre) oder ‘Hilds Roter Neckarruhm’ anpassungsfähig und gedeihen auch bei trockenen Bedingungen. Resistente Salatsorten, wie der ‘Lollo Rosso’ oder ‘Saladin’, halten Hitze und Trockenheit besser stand. Bohnen wie ‘Neckarkönigin’ oder ‘Purple Teepee’ vertragen schwankende Bedingungen gut. Es lohnt sich zudem, regionale und alte Sorten zu wählen, die sich über Jahre an lokale Klimabedingungen angepasst haben, da sie oft besonders robust sind. So lässt sich der Gemüseanbau klimafest gestalten.
Robuste Kräuter für den Kleingarten
Robuste Kräuter sind ideal für Gärten, die wechselnde Wetterbedingungen verkraften müssen, oder für Gärtner, die pflegeleichte Pflanzen bevorzugen. Besonders widerstandsfähig ist Rosmarin, der Trockenheit gut verträgt und auch an sonnigen Standorten gedeiht. Thymian und Salbei gehören ebenfalls zu den trockenheitsresistenten Kräutern und wachsen auf nährstoffarmen Böden. Lavendel ist ein weiteres robustes Kraut, das sowohl Hitze als auch trockene Perioden problemlos übersteht. Schnittlauch ist winterhart und erholt sich schnell nach Kälteperioden. Petersilie, besonders die glatte Variante, ist ebenfalls relativ unempfindlich und wächst gut in halbschattigen sowie sonnigen Lagen. Oregano ist ein mediterranes Kraut, das gut mit Wärme und trockenen Böden zurechtkommt. Ebenso robust ist Minze, allerdings breitet sie sich schnell aus, weshalb sie regelmäßig zurückgeschnitten werden sollte.
Gründüngerpflanzen: eine Auswahl
Die Auswahl der richtigen Gründüngerpflanzen hängt von den Bodenbedingungen und dem gewünschten Nutzen ab. Beliebte Pflanzen für die Gründüngung sind Leguminosen wie Lupinen, Klee oder Wicke, die Stickstoff binden und so den Boden langfristig verbessern. Sie eignen sich gut für nährstoffarme Böden. Für schwere Böden sind Pflanzen wie Senf oder Ölrettich empfehlenswert, da ihre tiefen Wurzeln den Boden auflockern und Unkräuter unterdrücken. Phacelia ist eine besonders vielseitige Gründüngerpflanze, die für alle Böden geeignet ist, schnell wächst und Bienen anzieht. Auch Buchweizen eignet sich hervorragend, um den Boden zu bedecken und unerwünschten Bewuchs zu verhindern. Gräser wie Roggen oder Hafer tragen zur Humusbildung bei und schützen den Boden vor Erosion. Wichtig ist es, die Gründüngung rechtzeitig einzuarbeiten, bevor die Pflanzen Samen bilden, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Faszinierende Flechten
Im Garten wachsen Flechten auf Obstbäumen und Sträuchern und bilden dabei krustige, schuppige, haarige und manchmal bunte Schichten. Flechten sind faszinierende Symbiosen aus einem Pilz mit einer Alge oder einem Cyanobakterium. Sie sind – im Gegensatz zu Pilzen – dazu in der Lage, sich durch Fotosynthese selbst mit Nährstoffen zu versorgen. Durch diese Art des Zusammenlebens können Flechten die unwirtlichsten Lebensräume besiedeln, wie die eisige Tundra oder karges Vulkangestein. Sie brauchen lediglich eine ungestörte Oberfläche, auf der sie anhaften können. Und das kann eben auch ein Gartenbaum sein. Da sie sehr langsam wachsen, sind sie auf alten oder abgestorbenen Ästen besonders zahlreich anzutreffen. Sie sind aber nicht für deren Niedergang verantwortlich. Da sie weder Parasiten noch Schädlinge sind, ist es nicht notwendig, Flechten zu entfernen. Übrigens sind Flechten Zeiger für eine gute Luftqualität. Somit ist ihr Auftreten eine durchaus gute Nachricht!
Torffreie Substrate selbst herstellen
Torf wird oft in Pflanzenerde verwendet, doch sein Abbau zerstört Moore – wichtige Lebensräume und natürliche CO₂-Speicher. Eigenes Kompostieren ist eine ideale Möglichkeit, humusreichen Boden selbst herzustellen und Küchen- sowie Gartenabfälle sinnvoll zu verwerten. Für schwere Böden können Sand oder Perlite beigemischt werden, um die Durchlüftung zu verbessern. Für ein nachhaltiges Gemüsebeet gibt es viele torffreie Alternativen, die gleichermaßen gute Ergebnisse liefern. Anzuchterde kann man darüber hinaus auch leicht selbst herstellen. Man benötigt dafür jeweils ein Drittel Kompost, Sand und Gartenerde. Dieses Gemisch gibt man auf ein Backblech und stellt es bei 120°C für eine Dreiviertelstunde zum Sterilisieren in den Backofen. Sobald es abgekühlt ist, kann das Anzuchtsubstrat zum Einsatz kommen. Mit torffreien Substraten schützt man die Umwelt und erhält gleichzeitig gesunde, kräftige Pflanzen. Nachhaltigkeit im Gemüsebeet ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch für den Ertrag!
Weinreben bis Ende Februar schneiden
Weinreben können während des gesamten Winters geschnitten werden, jedoch sollte diese Arbeit bis Ende Februar abgeschlossen sein, da die Saftbewegung bei Weinreben früh einsetzt. Ein zu später Schnitt führt zu Saftaustritt („Bluten“) an den Schnittstellen, wodurch die Rebe wertvolle Nährstoffe verliert. Der Schnitt bei Weinreben wird zwischen zwei Augen durchgeführt. Die einjährigen Sommertriebe bilden das Fruchtholz, das die Blütenstände trägt. Der Trieb des Vorjahres wird dabei auf zwei Augen zurückgeschnitten, sodass ein sogenannter Zapfen zurückbleibt. Aus diesem Zapfen entwickeln sich zwei neue Austriebe: die Bogrebe, die die Früchte trägt, und der künftige Ersatzzapfen. In der Regel tragen beide Austriebe Früchte. Im darauffolgenden Jahr wird die Bogrebe entfernt, und der Zapfen erneut auf zwei Augen gekürzt. Der Zapfen ist das zentrale Erneuerungsorgan der Rebe und sorgt für deren kontinuierliche Verjüngung.
Vergessene Tulpen setzen
Wer im vergangenen Herbst versäumt hat, Tulpenzwiebeln zu pflanzen, muss nicht auf die prachtvolle Blüte verzichten – das Nachholen ist noch bis Februar möglich. Voraussetzung dafür ist, dass der Boden frostfrei ist und die Zwiebeln während des Winters gut aufbewahrt wurden, idealerweise kühl und trocken. Beim Pflanzen sind einige Dinge zu beachten, um den Erfolg zu sichern. Kurz vor dem natürlichen Austrieb ist der Zwiebelboden meist schon geschwollen, und erste Triebspitzen können sichtbar sein. Beides darf auf keinen Fall beschädigt werden. Statt die Zwiebeln einfach in den Boden zu drücken, sollten sie vorsichtig in ausgehobene Pflanzgruben gesetzt werden. Tulpen sind erstaunlich pflegeleicht und gedeihen an nahezu jedem Standort, egal ob sonnig, halbschattig oder sogar im Schatten. Ein bisschen Mühe bei der Pflanzung lohnt sich, denn schon wenige Wochen später verwandeln die robusten Frühblüher den Garten in ein buntes Blütenmeer.
Fehlerquellen bei Insektenhotels vermeiden
Im März machen sich die ersten Mauerbienen auf die Suche nach Nistmöglichkeiten. Eine gute Gelegenheit jetzt noch ein Insektenhotel zu bauen oder zu erwerben. Leider werden immer noch oft ungeeignete Materialien wie Tannenzapfen, Ziegelsteine oder gesplittertes Holz verwendet. Am geeignetsten sind Nisthilfen mit einer Vielzahl unterschiedlicher Löcher (2–9 mm Durchmesser), die ausreichend tief sind (8–12 cm Tiefe). Beim Bohren in Holzklötze (am besten Laubhölzer) nie in das Stirnholz bohren, sondern im rechten Winkel zur Holzfaser. Die Löcher dürfen nicht ausgefranst oder gerissen sein. Dasselbe gilt für Röhrchen aus Schilf oder Bambus. Wenn nötig schmirgeln. Der beste Platz zum Aufhängen ist eine sonnige Südseite. Wichtig ist, die Umgebung mit vielen heimischen Wildpflanzen und Nektarquellen zu gestalten, damit die Wildbienen ausreichend Nahrung finden.
Wertvoller Nektar: die besten Frühjahrsblüher für frühe Brummer
Hummeln schwirren meist schon ab 4 Grad Außentemperatur aus auf der Suche nach Nahrung. Wer sie und andere Frühaufsteher bei der Nahrungssuche unterstützen möchte, sollte auf die entsprechende Pflanzenauswahl setzen. Es gibt relativ farbenfrohe Möglichkeiten für den Garten. Einige beliebte und robuste Frühjahrsblüher sind natürlich das Schneeglöckchen, aber auch Krokusse, Winterlinge und Traubenhyazinthen. Der Märzenbecher, das Leberblümchen und das Buschwindröschen bringen zudem viel Farbe in den Garten. Da diese Pflänzchen durch ihre sehr frühe Blütezeit im Jahr keine Konkurrenz durch die Beschattung von Baumkronen oder Sträucher fürchten müssen, lassen sie sich auch an Stellen im Garten anpflanzen, die nach dem Laubaustrieb ab April sehr schattig und dunkel werden. Frühblüher locken also nicht nur bestäubende Insekten an und bieten ihnen eine wichtige Energiequelle nach dem Winter. Sie sorgen auch für einen farbenfrohen und blühenden Start in die neue Gartensaison.
Aromatisches Schattendasein – Bärlauch im Garten
Bärlauch (Allium ursinum) gehört zu den Wildkräutern im Garten, die im Frühjahr als erstes geerntet werden können. Bärlauch ist eine köstliche und vielseitig einsetzbare Pflanze für die Küche. Um Bärlauch anzubauen, benötigt man einen schattigen bis halbschattigen Standort im Garten mit humusreichem und feuchtem Boden. Pflanzen kann man die kleinen Zwiebeln sowohl im Herbst als auch im Frühjahr. Der Boden sollte stets feucht sein, aber nicht nass. Um die Pflanzen herum, sollte gemulcht werden, um Feuchtigkeit im Boden zu speichern und Unkrautwuchs zu unterdrücken. Bärlauch kann sich schnell ausbreiten, daher ist es wichtig ihn regelmäßig zu ernten und so eine Überwucherung zu vermeiden. Dabei sollte darauf geachtet werden die einzelnen Blätter vorsichtig zu lösen, um die Pflanze nicht zu beschädigen. Frisch geernteter Bärlauch lässt sich gehackt wunderbar in Eiswürfelbehälter einfrieren. So kann man ihn auch nach dem Frühjahr noch genießen.
Zwiebeln direkt ins Beet säen
Die Aussaat von Speisezwiebeln ist besonders bei seltenen und alten Sorten vonnöten, da Raritäten selten als Pflanzgut (Steckzwiebeln) vertrieben werden. Zwiebeln stellen besonders hohe Ansprüche an den Boden und gedeihen am besten auf Lehm- und Lößböden mit hohem Humusanteil. Reine Sandböden, aber auch zu schwere oder nasse Böden sind ungeeignet. Frische organische Düngung mögen Zwiebeln ebenfalls nicht. Die Aussaat sollte so früh wie möglich erfolgen, allerdings muss der Boden abgetrocknet sein. Die für die Aussaat vorgesehene Fläche darf nicht gegraben, allenfalls gegrubbert und geharkt werden. Der günstigste Saattermin liegt Anfang bis Mitte März. Als Reihenabstand genügen 20 cm. Säen Sie möglichst dünn (0,5 g Saatgut/m²) und nicht tiefer als 1 Zentimeter. Markiersaat beispielsweise mit Radieschen ist von Vorteil. Nach dem Auflaufen sollten zu dicht stehende Pflänzchen vereinzelt werden.
Was ist eigentlich Biodiversität?
Biodiversität ist gleichbedeutend mit biologischer Vielfalt. Sie umfasst drei Bereiche: die Artenvielfalt, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme. Weltweit ist heute ein dramatischer Rückgang in allen drei Bereichen zu beobachten. Der Erhalt der Biodiversität ist so wichtig, da sie die Lebensgrundlagen des Menschen sichert, indem sie Leistungen wie Bodenbildung, Bestäubung und mehr erbringt. Viele Kleingärten haben bereits eine hohe Biodiversität, durch den Anbau vielfältiger Nutzpflanzen und kleinteilige Strukturen. Vor allem Insekten, Wildpflanzen und Co. profitieren von einer naturnahen Bewirtschaftung ohne chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel und Dünger.
Mehr Informationen und Anregungen bietet das Projekt „Kleingärten für Biologische Vielfalt“ https://kleingaerten-biologische-vielfalt.de/
Warum man Jungpflanzen pikieren muss
Im April sind schon zahlreiche Samen gesät. Für die anfängliche Anzucht eignet sich immer nährstoffarme Aussaaterde. Zu stark vorgedüngtes Substrat könnte die zarten Wurzeln „verbrennen“. Denn im Samen selbst stecken die Nährstoffe, die der Keimling für die ersten Tage im Leben benötigt. Diese sind aber schnell verbraucht. Zu erkennen ist das daran, dass das Wachstum der Jungpflanze scheinbar stoppt. Mit dem fertig ausgebildeten Keimblattpaar, wird es also allerhöchste Zeit zu pikieren, zu dicht stehende Pflänzchen zu vereinzeln und dabei auf nährstoffreiches Substrat umzusteigen. Jede einzelne Jungpflanze sollte vorsichtig aus der Kinderstube entnommen werden, ohne dabei die Wurzeln zu beschädigen. Zudem sollte man nicht in der prallen Sonne arbeiten – die Pflanzen müssen sich langsam an die neuen Bedingungen gewöhnen. Feuchten Sie das Substrat vor dem Einpflanzen schon leicht an. Haben alle ihren Platz gefunden, wird noch einmal vorsichtig angegossen.
Thymian in Töpfen vorziehen
Die Anzucht von Thymian aus Samen gelingt relativ simpel. Wer also mehr von dem aromatischen Sonnenanbeter in seinem Garten anbauen möchte, kann jetzt mit der Aussaat in Töpfen beginnen. Als Substrat wählt man am besten Anzuchterde. Die feinen Samen werden dann nicht zu dicht und gleichmäßig aufgestreut, vorsichtig angedrückt und angegossen. Da Thymian ein Lichtkeimer ist, sollte man die Samen nicht mit Erde bedecken. Die Erde in den Töpfen muss nun feucht gehalten werden, darf aber nicht nass sein. Der Standort sollte geschützt und warm sein. Die optimale Keimtemperatur liegt zwischen 16 und 22 Grad. Daher bietet sich ein helles Plätzchen auf der Fensterbank an. Haben die Sämlinge nach ein paar Wochen neben ihren Keimblättern auch mehrere echte Blätter entwickelt, können Sie den Wurzelballen vierteln und jedes Teil in einen neuen Topf umpflanzen. Im Gewächshaus können die Pflanzen dann noch an Größe zulegen, bevor Sie sie an einen sonnigen Standort ins Freiland pflanzen.
Torffreie Anzuchterde
Torf ist leicht, faserig, locker und billig, aber leider nicht nachhaltig. Deswegen empfiehlt es sich beim Kauf von Anzuchterde auf torffreie Alternativen zu setzen. Eine günstige Option ist eine selbsthergestellte Mischung aus reifem Kompost und Gartenerde, unter die man etwas Sand mischt. Torf bildet sich nur in natürlichen Mooren. Durch die Sättigung mit Wasser werden abgestorbene Pflanzenteile nicht zersetzt, sondern sammeln sich langsam an. So wächst das Moor unendlich langsam in die Höhe. Dabei wird viel Kohlenstoff gespeichert und es entsteht ein einmaliger Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Für das Abstechen von einem Meter Torf waren 1000 Jahre Pflanzenwachstum notwendig! Der Torfabbau setzt klimaschädliches CO² freigesetzt und zerstört die biologische Vielfalt vor Ort.
Barrierefreiheit für den Igel
Der kleine Stachelträger erwacht nun aus dem Winterschlaf und ist hungrig. Kleingartenanlagen sind im Siedlungsgebiet ideale Lebensräume für ihn, wenn sie gut miteinander vernetzt sind. Es hilft dem Igel, regelmäßige Durchgänge zwischen Gärten und zu angrenzenden Grünflächen zu schaffen, die ungefähr 13 mal 13 Zentimeter groß sind. So spart er viel Energie auf seinen nächtlichen Streifzügen, indem er keine Umwege laufen muss. Bei der Suche nach Nahrung in Form von Insekten, Würmen u. ä. kann ein Igel in einer Nacht bis zu drei Kilometer zurücklegen. Eine Gefahr stellen ungesicherte Gartenteiche und Schächte dar, die mit Ausstiegsmöglichkeiten gesichert werden sollten.
Herbstgemüse aussäen
Im Mai beginnt die perfekte Zeit, um Herbstgemüse auszusäen. Im Gegensatz zum Frühjahrsgemüse benötigen Herbstpflanzen mehr Zeit zum Wachsen und Reifen, weshalb eine frühe Aussaat notwendig ist. Herbstgemüse zeichnet sich durch seine robusten Eigenschaften aus und kann oft bis in den Winter hinein geerntet werden. Zu den beliebtesten Herbstgemüsen zählen Karotten, Radieschen, Spinat, Feldsalat, Kohlrabi und verschiedene Sorten von Kohl. Die Aussaat von Herbstgemüse im Mai erfordert eine sorgfältige Vorbereitung des Bodens. Der Boden sollte vor der Aussaat gelockert und von Unkraut befreit werden. Es ist auch ratsam, den Boden mit organischem Dünger anzureichern, um das Wachstum der Pflanzen zu fördern. Nach der Aussaat ist es wichtig, die Samen regelmäßig zu gießen, bis sie gekeimt sind. Es ist auch wichtig, Unkraut regelmäßig zu entfernen und die Pflanzen vor Schädlingen zu schützen. Sobald die Pflanzen eine gewisse Größe erreicht haben, sollten sie ausgedünnt werden, um eine Überfüllung und Konkurrenz um Nährstoffe zu vermeiden.
Tomaten selbst veredeln
Veredeltes Gemüse sind Pflanzen, bei denen ein Teil einer robusten Wurzel- oder Stammunterlage mit einem empfindlicheren Pflanzenteil, wie einer Knospe oder einem Trieb, verbunden ist. Dadurch werden die positiven Eigenschaften beider Pflanzenteile kombiniert, um eine widerstandsfähigere und produktivere Pflanze zu erzeugen. Veredelt wird, um Krankheitsresistenz, Ertrag und Qualität zu verbessern. Wer selbst einmal veredeln möchte, kann es zum Beispiel an Tomaten testen: Gebraucht werden eine robuste Unterlage und eine Oberteilsorte. Schneiden Sie die Pflanzen sorgfältig mit sterilisiertem, scharfem Werkzeug, um einen sauberen Schnitt zu erhalten. Die Unterlage sollte etwa 10 cm hoch sein, während das Oberteil etwa 15 cm lang sein sollte. Führen Sie einen Keil- oder Schrägschnitt in die Unterlage ein und passen Sie das Oberteil vorsichtig an. Die Schnittflächen müssen gut zusammenpassen und sich berühren. Um beide Teile miteinander zu fixieren, verwenden Sie eine flexible Veredelungsklammer oder einen Veredelungsclip. Schützen Sie die veredelte Stelle vor Sonne und Austrocknung, bewässern Sie die Pflanze gut und stellen Sie sicher, dass sie ausreichend Licht bekommt.
Tipp zum plastikfreien Gärtnern: üppige Bepflanzung statt Unkrautvlies
Unkrautvlies aus Plastik ist absolut nicht zu empfehlen. Denn es hindert alle Pflanzen daran von unten hindurchzuwachsen. Zudem kann Regenwasser schlechter vom Boden aufgenommen werden, Bodenlebewesen werden verdrängt und es sieht nicht schön aus. Wer dann allenfalls sein Unkrautvlies mit Rindenmulch oder Kies bedeckt, schafft wieder eine neue Grundlage für die Keimung von Wildpflanzensamen, die mit dem Wind herbeigeweht werden. Eine deutlich bessere Alternative ist es, die Beete üppig zu bepflanzen, sodass Wildwuchs kaum eine Chance hat Wurzeln zu fassen und dabei auf eine standortgerechte Pflanzenauswahl zu setzen. Denn wenn die Pflanzen sich an einem Standort wohl fühlen, entwickeln sie sich auch entsprechend prächtig. Bodendecker sind wunderbare Alternativen zu Unkrautvlies und in den Gärtnereien in einer großen Auswahl erhältlich. Auch das Mulchen mit Rasenschnitt oder Stroh trägt dazu bei Wildwuchs zu verringern. Im Allgemeinen sollte man sich jedoch damit anfreunden auch einigen Wildpflanzen in seinem Garten zu begegnen – stellen sie doch eine wertvolle Nahrungsgrundlage für viele Insekten dar.
Mähfreier Mai
Bienen, Schwebfliegen und Schmetterlinge sind mit den wärmer werdenden Temperaturen auf der Suche nach Nahrung im Garten unterwegs. Eine einfache Methode zu ihrem Wohlergehen das Nektar- und Pollenangebot zu erhöhen ist eine Mähpause im Mai. Werden im Rasen Gänseblümchen, Klee und Co. geduldet, trägt dies bereits zum Insektenschutz bei. Wer nicht die gesamte Rasenfläche sprießen lassen möchte, kann einzelne Mäh-Inseln stehen lassen.
Anhand der Blattgröße den passenden Standort erkennen: Schattenpflanzen
Die Blattgröße verrät viel über den Wasserbedarf einer Pflanze. Große bzw. zahlreiche Blätter verbrauchen viel Wasser. Großblättrige Pflanzen sollten in halbschattigen oder schattigen Bereichen im Garten wachsen. Der ideale Schattenbereich im Garten ist geprägt durch einen Boden, der humos und feucht, aber nicht staunass ist. Pflanzen, die diese Bedingungen schätzen sind u.a. Funkien, Farne, Elfenblume, Astilben und viele Gräser. Es gibt zudem wunderschöne bodenbedeckende Stauden, die im Schatten gedeihen und als Unterpflanzung dienen können. Storchschnabel, Waldsteinie, Günsel, Porzellanblümchen, Buschwindröschen oder Frauenmantel lassen sich hervorragend mit höherwachsenden Schattenstauden kombinieren. Die enorme Struktur- und Farbvielfalt der Welt der Schattenpflanzen, lässt auch das dunkelste Eck im Garten in ganz neuem Glanz erscheinen.
Gemüse pflegen im Juni
Im Juni gibt es im Gemüsegarten viel zu tun, denn die Pflanzen stehen in vollem Wachstum. Bewässern Sie die Pflanzen besonders bei trockenem Wetter regelmäßig – für einen guten Start in den Tag am besten morgens. Um die Verdunstung zu minimieren, mulchen Sie die Beete zum Beispiel mit Rasenschnitt, denn nichts ist kontraproduktiver als offenliegender Boden. Düngen Sie zudem Ihre Gemüse mit Kompost, um das Wachstum zu unterstützen. Besonders starkzehrende Pflanzen wie Tomaten, Zucchini, Gurken und Kürbisse sind sehr dankbar über zusätzliche Nährstoffe. Zwischen den Reihen sollten Sie ungewünschte Beikräuter regelmäßig entfernen, um Nährstoff- und Lichtkonkurrenz auszuschließen. Auch eine regelmäßige Kontrolle auf Schädlinge und Krankheiten, wie Blattläuse, Schnecken oder Pilzkrankheiten steht jetzt an. Zudem sollten hochwachsende Pflanzen wie Tomaten, Erbsen und Bohnen gestützt werden, damit sie nicht abbrechen.
Polsterstauden zurückschneiden
Teppich-Phlox, Blaukissen oder Steinkraut sollten nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Damit wird die polsterartige Form erhalten, die Blütenbildung gefördert und Krankheiten vorgebeugt. Nutzen Sie dafür eine scharfe Gartenschere, um saubere Schnitte zu gewährleisten und Schäden an der Pflanze zu vermeiden. Schneiden Sie die verblühten Blütenstände und etwa ein Drittel der Stängel zurück. Dies fördert das Wachstum und eine zweite Blüte bei einigen Arten. Entfernen Sie dabei totes oder krankes Pflanzenmaterial, um die Gesundheit der Stauden zu erhalten. Vermeiden Sie es, zu tief ins alte Holz zu schneiden, da dies die Pflanze schwächen kann. Bei Bodendeckern wie Gänsekresse oder Steinkraut reicht oft ein leichter Formschnitt nach der Blüte. Nach dem Rückschnitt kann eine leichte Düngung oder das Hinzufügen von Kompost hilfreich sein, um das Wachstum zu unterstützen. Bewässern Sie die Pflanzen gut nach dem Schneiden, insbesondere bei Trockenheit.
Wasserstellen für Tiere schaffen
Gartenvögel, Eichhörnchen und Igel sind an warmen und trockenen Tagen besonders durstig. Mit flachen Trinkschalen wie Keramikuntersetzern oder Suppentellern kann man ihnen schnell und einfach eine Tränke schaffen. Der ideale Platz ist ein gut einsehbarer Ort, damit sich Katzen nicht anschleichen können. Wichtig ist außerdem, das Gefäß regelmäßig zu reinigen und neu zu befüllen. Auch Bienen und andere Insekten brauchen Wasser zum Überleben. Wenn man die Tränke mit Steinen, Korken oder kleinen Zweigen ausstatten, können die Insekten sicher landen, ohne unterzugehen. Nicht geeignet sind gläserne Murmeln. Ein naturnaher Gartenteich mit Flachwasserzone und ohne Fischbesatz ist natürlich ebenfalls eine ideale Trinkstelle und schafft zugleich Lebensraum für Libellen und Co. Steile Teiche, Pools und Tröge stellen hingegen Todesfallen dar und sollten immer eine Ausstiegsrampe für Tiere bieten oder bei Nichtbenutzung abgedeckt werden.
Pflegezeit für Melonen
Melonen müssen im Juli mit viel Aufmerksamkeit gepflegt werden. Wachsen sie im Gewächshaus, wird auch bei intensivster Sonneneinstrahlung nicht schattiert. Für guten Insektenflug zum Bestäuben müssen die Häuser offen sein. Von Beginn der Blüte bis zum Fruchtansatz werden Melonen nicht zu oft, aber dafür durchdringend gewässert, um tiefe Wurzelbildung zu fördern. Sie vertragen grundsätzlich keine Staunässe. Sobald die Früchte erkennbar sind, sollte darauf geachtet werden, dass diese nicht direkt auf dem feuchten Boden aufliegen – am besten werden kleine Styroporplatten unter die Melonen gelegt. Das verhindert, dass die Früchte an einer Stelle faulig werden. Da Melonen Starkzehrer sind, arbeiten Sie alle 3-4 Wochen Kompost in den Boden ein. Indem Sie die Seitentriebe nach dem vierten bis sechsten Blatt kappen, unterstützen Sie die Fruchtbildung und fördern das Wachstum der Haupttriebe.
Dünger aus Küche und Garten: weniger ist mehr
Wer nachhaltig denkt, verwendet Dünger aus dem eigenen Garten. Hochwertige Komposterde aus der Eigenkompostierung von Küchen- und Gartenabfällen stellt die umweltfreundlichste Quelle für Dünger dar und versorgt nicht nur die Pflanzen mit allen wichtigen Nährstoffen, sondern den Boden mit wertvoller organischer Substanz. Kompostierung schließt den natürlichen Stoffkreislauf ohne Emissionen durch den Transport oder durch den Herstellungsprozess von Mineraldüngern zu verursachen. Kompost aus dem Garten sollte sparsam verwendet werden. Es ist ratsam, nur bei Bedarf und in Maßen zu düngen. Als Faustformel gilt, dass drei bis fünf Liter Kompost (nehmen Sie einen Küchenmessbecher zu Hilfe) pro Quadratmeter und Jahr für Pflanzen mit mittlerem Nährstoffbedarf ausreichend sind. Starkzehrer, wie alle Kohlarten, Tomaten oder Kürbisse vertragen etwas mehr.
Warum schießt mein Salat in die Höhe?
Salat wächst in die Höhe, bevor er zu blühen beginnt. Dieser Prozess wird als „Schießen“ bezeichnet. Es gibt mehrere Gründe dafür: hohe Temperaturen, besonders über 20-25°C, fördern das Schießen. Salat ist eine Pflanze, die eher kühlere Temperaturen schätzt, bei Hitze beginnt er schneller zu blühen. Auch längere Tage mit mehr Sonnenlicht können den Blühprozess auslösen. Salatpflanzen sind oft langtagempfindlich und beginnen zu blühen, wenn die Tage länger werden. Stress durch unzureichende Bewässerung kann ebenfalls zum Schießen führen. Pflanzen versuchen, unter Stressbedingungen ihre Lebenszyklen zu beschleunigen, um sich fortzupflanzen. Manche Salatsorten sind anfälliger für das Schießen als andere. Es gibt speziell gezüchtete Sorten, die weniger schnell schießen. Das Schießen ist für Gärtner unerwünscht, weil der Salat dann bitter und ungenießbar wird. Um dies zu vermeiden, sollte man Salat bei kühleren Temperaturen anbauen, für gleichmäßige Bewässerung sorgen und Sorten wählen, die weniger anfällig für das Schießen sind.
Warum wachsen auf Magerwiesen mehr Arten? (konkurrenzarm, Pflanzen ansässig)
Langjährig bewirtschaftetet Kleingärten haben fruchtbare, nährstoffreichen Böden. Pluspunkte dieser humusreichen Böden sind die Vielfalt der Bodenlebewesen und die optimalen Wachstumsbedingungen für Nutzpflanzen. Nicht optimal ist dieser Boden hingegen für artenreiche Wiesen. Der Grund dafür ist, dass viele Wildpflanzen wie die Wiesen-Flockenblume daran angepasst sind, unter schwierigen Bedingungen zu wachsen. Auf einer gut gedüngten Fläche können sie sich nicht gegen wuchsfreudige Allerweltsarten durchsetzen. So nimmt die Pflanzenvielfalt ab und mit ihr die Vielfalt der Insekten. Wiesenflächen können durch eine Umstellung der Pflege langsam entwickelt werden: nicht mehr düngen, wenig mähen, nicht mulchen. So werden die Hungerkünstler unter den Pflanzen unterstützt und die Vielfalt steigt.
Trockenresistente Stauden und Bodendecker für Hanglagen
Trockenresistente Pflanzen eignen sich besonders gut für Hanglagen, da diese Bereiche oft eine schnelle Wasserableitung haben und weniger Feuchtigkeit speichern. Aus der Gruppe der Stauden und Bodendecker eigenen sich Sedum (Fetthenne). Sie sind sehr trockenheitsresistent und ideal für steinige Böden. Lavandula (Lavendel) liebt gut durchlässige Böden und viel Sonne. Thymus (Thymian) ist ein aromatischer Bodendecker, der Trockenheit gut verträgt. Salvia (Salbei) kommt gut mit wenig Wasser aus und bietet schöne Blüten. Euphorbia (Wolfsmilch) ist tolerant gegenüber Trockenheit und anspruchslosen Böden. Diese Pflanzen bieten eine gute Kombination aus Bodenstabilisierung, ästhetischem Wert und Trockenheitstoleranz. Es ist jedoch wichtig, den Boden gut vorzubereiten, eventuell mit einer Schicht Mulch, um die Feuchtigkeit zu speichern und Erosion zu verhindern. Beim Thema Düngen heißt es aber: weniger ist mehr.
Kaum weibliche Blüten an Zucchinipflanzen
Neben einem sonnigen Standort und einer guten Versorgung mit Nährstoffen, brauchen Zucchinipflanzen eigentlich nicht viel, um eine Vielzahl an Früchten hervorzubringen. Doch sicherlich haben Sie auch schon einmal bemerkt, dass die Pflanzen ab und an fast ausschließlich männliche Blüten bilden und weibliche Blüten, aus denen die Früchte gebildet werden, komplett fehlen. Eine Erklärung dafür kann sein, dass weibliche Blüten hohe Ansprüche an die Umgebungstemperatur stellen. Der ideale Temperaturbereich für ihre Bildung liegt zwischen 20°C und 25°C. Darunter und darüber ist es ihnen schlichtweg zu kalt bzw. warm. In kühleren Regionen bietet es sich an Zucchinis im Gewächshaus anzubauen. In sehr warmen Regionen macht es Sinn den Pflanzen einen Sonnenschutz zu verpassen, wenn es zu warm wird. Darüber hinaus ist es wichtig die Pflanzen regelmäßig zu gießen. Staunass sollten sie aber auf keinen Fall sein. Da die Blüten durch Insekten bestäubt werden, sollten diese ebenso zahlreich vorhanden sein. Bei der Gewächshauskultur also auch öfter mal die Fenster und Türen offenlassen.
Hauptpflanzzeit für Stauden naht
Schneller als gedacht kommt von August bis September die Hauptpflanzzeit für Stauden. Damit sich keine Hektik breitmacht, sollte man sich bereits jetzt etwas Zeit nehmen, um eine Umgestaltung bzw. Neuanlage der Rabatten zu planen und vorzubereiten. Wachsen in Nachbars Garten Pflanzen, die man selbst gern hätte? Dann einfach nachfragen, was dort gedeiht und welche Ansprüche diese Pflanzen stellen. Vielleicht fällt beim Teilen der Stauden sogar etwas ab für den eigenen Garten? Durch Tausch über den Gartenzaun kommt man rasch und preiswert zu einem ansehnlichen Stauden-Bestand, der sogar perfekt an die klimatischen Bedingungen vor Ort angepasst ist. Wenn dann noch ein Standort im Garten gefunden wird, der dem ursprünglichem in nichts nachsteht, kann man sich jetzt schon auf üppige Blütenpracht im kommenden Gartenjahr freuen.
Blumensamen regelmäßig ernten
Viele Sommerblumen wie Ringelblumen, Tagetes oder Malven sind nun bereits am Verblühen. Vergessen Sie nicht, Samen für die Aussaat im nächsten Jahr einzulagern. Zur Ernte sollten nur gesunde kräftige Pflanzen gewählt werden. Die Samenstände- oder kapseln können abgeerntet werden, wenn sie sich bereits braun verfärbt haben. Die Samen werden herausgelöst und dann noch einige Tage zum vollständigen Trocknen auf Zeitungs- oder Küchenpapier ausgebreitet. Danach kann man sie in Papiertüten, Dosen oder Schächtelchen füllen und über den Winter dunkel und trocken lagern. Die Samen sollten nicht nur mit dem Namen, sondern auch mit dem und Erntejahr zu beschriftet werden. Sie sind etwas drei Jahre lang keimfähig.
Kohlweißlinge schnell erkennen
Der Große Kohlweißling ist ein Schmetterling, der seine gelblichen Eier in Gruppen auf die Unterseite der Blätter von Kohlpflanzen anheftet. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche, sind grün und schwarz gefleckt und fressen gierig an den Kohlblättern, was zu erheblichen Schäden führen kann. Der Kleine Kohlweißling hingegen legt seine Eier einzeln auf die Blätter. Die Larven sind kleiner und meist grünlich. Auch diese Raupen können Kohlpflanzen stark schädigen, insbesondere durch das Fressen der äußeren Blattschichten. Um Schäden zu vermeiden, kontrollieren Sie regelmäßig die Kohlpflanzen auf Eier und Larven, insbesondere auf der Unterseite der Blätter. Die Raupen und Eier können von Hand abgesammelt und entfernt werden. Vögel, parasitische Wespen und Marienkäfer sind natürliche Feinde der Kohlweißlingsraupen. Das Anlocken dieser Nützlinge kann helfen, den Befall zu kontrollieren. Um Schmetterlinge daran zu hindern, Eier auf den Pflanzen abzulegen, können spezielle Insektennetze über die Kohlpflanzen gespannt werden.
Apfelernte – von Fall zu Fall
Die Kernobsternte beginnt, wenn sich die Früchte leicht lösen lassen. Im Erwerbsgartenbau gibt es zahlreiche Messmethoden, um den optimalen Pflücktermin zu bestimmen. Im Garten muss einfacher entschieden werden: Als Zeichen für den Beginn der Pflückreife (Baumreife) gilt das erste Abfallen gesunder, nicht „madiger“ Früchte. In der Regel lassen sich dann die meisten Früchte durch Drehen mühelos vom Zweig ablösen. Bei Frühsorten kann ein etwas früherer Pflücktermin günstig sein, weil die Früchte dann weniger druckempfindlich sind. Der optimale Erntetermin ist nicht konstant, er kann nicht nach dem Kalender ermittelt werden. Die Reifefolge der verschiedenen Sorten untereinander bleibt dagegen relativ gleich – hier hilft ein Blick in Sortentabellen. Der optimale Termin für einer Sorte kann bis zu vier Wochen schwanken – je nach Witterung. Aber auch die Unterlage und die Anzahl der Früchte am Baum spielen eine Rolle.
Winterastern gründlich wässern
Erst mit dem herb-frischem Duft der Winterastern hält der Herbst endgültig Einzug in die Gärten und protzt dabei noch mal mit voller Farbenpracht. Winterastern lieben einen Standort in voller Sonne, der jedoch nicht zu exponiert sein sollte. Sie brauchen auch im September noch viel Wasser und Nährstoffe. Ist der Herbst zu trocken, entwickeln sich die Blüten der spät blühenden Astern nicht richtig. Beim Gießen sollten die Blätter möglichst trocken bleiben, um eine Infektion mit Mehltau und anderen Pilzkrankheiten zu vermeiden. Um lange Freude an der Farbenpracht zu garantieren, benötigen hohe Sorten mit unzureichender Standfestigkeit eine Stütze. Winterastern eignen sich gut für den Schnitt und passen zu Sonnenhüten, Phlox, Gräsern, Silberkerze oder Goldrute.
Weniger Licht für mehr Artenvielfalt
Die Dunkelheit wird mehr und mehr aus unseren Siedlungen verbannt. Dabei stört künstliches Licht den Tag-Nacht-Rhythmus von wildlebenden Tieren und von uns Menschen. Besonders betroffen sind die 50 Prozent der heimischen Insekten die nachtaktiv leben – aber auch Fledermäuse, Vögel und Co. Licht sollte im Garten sparsam eingesetzt werden und nur dann eingeschaltet werden, wenn es benötigt wird. Hierbei können Bewegungsmelder helfen. Zierleuchten die automatisch angehen oder im Dauermodus vor sich hin strahlen, sollten unbedingt vermieden werden. Verzichten Sie auf Lampen, die direkt nach oben strahlen oder die Bäume, Sträucher oder Teiche beleuchten. Insekten können bereits sehr geringe Lichtstärken sehen. Deswegen sollte die Gartenbeleuchtung nur eine niedrige Beleuchtungsstärke von etwa drei bis fünf Lux haben. Achten Sie außerdem darauf, dass die Beleuchtung keinen UV- und Blaulichtanteil hat.
Blühende Bodendecker gegen Unkraut
Blühende Bodendecker wirken ansprechend und sind eine gute Möglichkeit, Unkraut im Garten zu unterdrücken. Sie wachsen niedrig, dicht und nehmen Unkraut Platz und Licht. Hier sind einige Beispiele: Immergrün (Vinca minor) blüht im Frühling in Blau-, Lila- oder Weißtönen, wächst schnell und dicht. Polsterphlox (Phlox subulata) bildet besonders an sonnigen Standorten im Frühling und Frühsommer dichte Blütenpolster in Rosa, Weiß, Lila oder Blau. Waldsteinie (Waldsteinia ternata) blüht gelb im Frühling und die Pflanze bildet dichte Teppiche. Sie ist ideal für schattige bis halbschattige Plätze. Storchschnabel (Geranium) blüht in vielen verschiedenen Farben, darunter Rosa, Blau und Violett, ist robust und pflegeleicht. Thymian (Thymus serpyllum): Der Sand-Thymian eignet sich gut für sonnige, trockene Standorte. Er blüht in Rosa- bis Violetttönen und ist nebenbei auch nützlich für Bienen.
Bodenverbesserung mit Gründüngung und Kompost
Die wirkungsvollste Methode den Boden zu verbessern, ist es organischen Dünger wie Gründüngung oder Kompost einzusetzen. Hier müssen die Nährstoffe erst durch Abbau gelöst werden, sodass sie ihre Wirkung langfristig entfalten. Zum einen wird dadurch das Bodenleben „gefüttert“ und zum anderen Überdüngung und Auswaschung von Nährstoffen vermieden. Organische Dünger erhöhen zudem den Humusgehalt und tragen zu einer höheren Bodenqualität bei. Bei der Gründüngung werden gezielt Pflanzen zur Bodenverbesserung angebaut, ohne dass sie geerntet werden. Gründüngerpflanzen können in Vorbereitung für den anschließenden Anbau von Gemüse ausgesät werden. Dies kann von März bis Oktober geschehen. Bei der Frühjahrsaussaat werden die Pflanzen vor der Samenreife gemäht und als dünne Mulchdecke auf dem Beet liegen gelassen oder vorsichtig in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Bei der Herbstaussaat werden die durch kalte Nächte und Fröste abgestorbenen Pflanzenteile dann erst im Frühjahr in den Boden eingearbeitet.
Gehölzschnitt als vielfältiges Baumaterial
Wenn Bäume, Sträucher oder rutenbildende Pflanzen geschnitten werden, sortieren Sie lange, gerade Stangen aus und lagern Sie sie separat als Baumaterial. Krumme stark verzweigte Äste kann man als Rankhilfe für Erbsen nutzen oder häckseln und damit die Wege zwischen den Beeten mulchen. Frische Äste kann man mit einem Gemüseschäler oder Schnitzmesser bearbeiten und die Schnittflächen als Beschriftung für Pflanzen oder Aussaaten nutzen. Junge Brombeerruten sind elastisch und können z.B. als Bögen für Vliestunnel oder Kulturschutznetze dienen. Wo Hasel oder Weiden erlaubt sind oder Bestandsschutz genießen, können Äste zum Flechten von Zäunen oder Beetbegrenzungen genutzt werden. Wer größere Mengen Baumschnitt verarbeiten möchte und entsprechenden Platz hat, gibt diesen als unterste Schicht in neue Hochbeete oder baut sogar eine Benjeshecke. Tipp! Bambus (wenn dieser laut Gartenordnung erlaubt ist) in einer Kiste anbauen und die Stangen als Staudenstützen oder Baumaterial ernten.
Strauchobst pflanzen
Der Oktober ist Hauptpflanzzeit für Strauchbeerenobst. Beerenobst gehört in jeden Garten. Seine Vorteile sind geringer Platzbedarf, schneller Ertragsbeginn, hohe Ertragssicherheit sowie eine breite Sortenwahl. Stachel- und Johannisbeeren sind bei relativ geringen Pflegeansprüchen am ertragreichsten. Weiße Johannisbeeren sind gegenüber ihren strenger schmeckenden roten und schwarzen Verwandten süßer und daher als Naschfrüchte bei Kindern beliebt. Strauchbeerenobst wird oft als Stämmchen gezogen angeboten. Stämmchen erleichtert Ernte und Pflege, bringen aber einen geringeren Ertrag als die Strauchkultur. Besonders für Stachelbeeren sind Stämmchen zu empfehlen. Schwarze Johannisbeeren eignen sich weniger gut. Ihr starker Wuchs verursacht kopflastige, instabile Kronen. Häufige Astbrüche beschleunigen ein vorzeitiges Absterben.
Mischkultur – Pflanzengemeinschaften im Beet
Um den Belangen des naturgemäßen Gärtnerns Rechnung zu tragen, sollte der Kleingarten in Mischkultur bewirtschaftet werden. Bei der durchschnittlichen Größe unserer Kleingärten hat sich über Jahrzehnte eine überraschend große Artenvielfalt herausgebildet – neben Obstgehölzen, Ziergehölzen, Stauden, Frühlingsblühern und Sommerblumen sind es die Gemüsearten und Kräuter, die bereits in Ihrer Kombination auf einer insgesamt eher kleinen Anbaufläche eine Mischkultur bilden. Es liegt an jedem einzelnen Gartenfreund, seine Pflanzen zu beobachten, zu experimentieren und damit eigene Erfahrungen zu sammeln. Was in einem Jahr beste Erfolge bringt, kann allerdings aufgrund anderer Witterungsverhältnisse im darauffolgenden Jahr versagen. Eine bunte Mischkultur aus Gemüse, unterschiedlichen Salaten, Kräutern und Sommerblumen sorgt für Abwechslung im Beet.
Johannisbeeren durch Steckhölzer vermehren
Johannisbeeren lassen sich leicht durch Steckhölzer vermehren. Der beste Zeitpunkt dafür ist im Herbst oder Winter nach dem Laubabwurf, wenn die Pflanzen ruhen, alternativ im sehr frühen Frühjahr. Schneiden Sie kräftige, einjährige Triebe von gesunden Sträuchern in 20–30 cm lange Abschnitte mit 4–5 Knospen. Entfernen Sie Blätter und Seitentriebe, die Knospen müssen intakt bleiben. Pflanzen Sie die Stecklinge zu 2/3 in gut durchlässige Erde, sodass nur die oberste Knospe sichtbar ist. Halten Sie den Boden feucht. Schützen Sie die Stecklinge im Winter vor starkem Frost mit Vlies oder Reisig. Die Steckhölzer sollten im Frühjahr beginnen, Wurzeln zu bilden. Manchmal zeigen sie bereits im ersten Jahr Wachstum, aber sie benötigen in der Regel ein ganzes Jahr, um sich vollständig zu etablieren. Im nächsten Herbst oder Frühjahr können die bewurzelten Stecklinge an ihren endgültigen Standort umgesetzt werden.
Rosen schneiden in Maßen
Im November ist der Rosenschnitt auf das Nötigste zu beschränken, da der Hauptschnitt erst im Frühjahr erfolgt. Edel-, Beet und Zwergrosen sollten vor dem Winter also nicht zu kräftig zurückgeschnitten werden. 50 cm der Triebe sollten mindestens stehen bleiben, damit beim Zurückfrieren in rauen Wintern noch genügend Holz zum Austreiben bleibt. Bedenkenlos entfernt werden können verblühte Blüten und sehr dünne, schwache Triebe. Auch beschädigte oder erkrankte Triebe können bis ins gesunde Holz zurückgenommen werden. Zudem sollten sehr lange Triebe um etwa 1/3 eingekürzt werden, um zu verhindern, dass sie im Winter durch Wind abbrechen oder beschädigt werden. Anschließend werden die Pflanzen angehäufelt, um die Veredlungsstelle vor Frost zu schützen, und zudem locker mit Nadelreisig abgedeckt. Kletter- und Strauchrosen werden nur bei Bedarf im Frühjahr geschnitten. Sie werden aber angehäufelt. Nur Wildrosen können im Allgemeinen auf Winterschutzmaßnahmen verzichten.
Dem Igel beim Überwintern helfen
Bis Mitte November sucht sich der Stachelträger sein Winterquartier. In penibel aufgeräumten Gärten fällt es ihm schwer Unterschlupf zu finden. Dabei kann man ihm bereits mit einem Haufen aus Laub, Reisig und Ästen helfen. Als Basis werden dickere Äste und Holzscheite aufgeschichtet, zwischen denen man einen Hohlraum von etwa 30 x 30 x 30 cm lässt. Darauf kommt reichlich Laub – je dicker die Laubschicht, desto besser. Am Ende legt man Reisig- oder Tannenzweige obendrauf, damit das Laub nicht wegweht. Natürlich kann man auch ein Igelhaus kaufen oder bauen- es gibt zahlreiche Optionen aus Holz, Ziegelsteinen o.ä. Wichtig ist vor allem, den Igel bis zum Ende seines Winterschlafs im April nicht zu stören. Da er auch im Kompost, in Holzstapeln, unter Treppen oder Schuppen sein Quartier errichten kann, sollte man in der kalten Jahreszeit generell Vorsicht walten lassen.
Allgemeines
Rhabarber im Winter abdecken
Rhabarber ist eines der frühesten Gemüse und treibt aus, sobald der Boden frostfrei ist. Um ihn im Winter vor Frost zu schützen, empfiehlt es sich, eine etwa 30 cm dicke Schicht aus Laub, Stroh oder grobem Kompost über die Pflanze zu legen. Diese Schicht hilft nicht nur, den Boden frostfrei zu halten, sondern versorgt die Pflanze auch mit wichtigen Nährstoffen. Zusätzlich kann die Schicht mit Nadelreisig abgedeckt werden, um sie vor dem Wegwehen zu schützen. Durch diese sorgfältige Vorbereitung treibt der Rhabarber im Frühjahr früh aus, sodass bereits Ende März die ersten Stangen geerntet werden können. Da Rhabarber zu den Starkzehrern zählt, benötigt er viele Nährstoffe, um gut zu gedeihen. Der Kompost, der als Winterschutz dient, liefert die nötige Nahrung für die Pflanze, sobald der Frühling beginnt. Diese Nährstoffe unterstützen das Wachstum und sorgen für eine ertragreiche Ernte.
Gelbtafeln auf hängen
Gelbtafeln sind ein nützliches Hilfsmittel im Garten, um Schädlinge wie Blattläuse oder Weiße Fliegen zu bekämpfen. Auch im Winter können sie sinnvoll eingesetzt werden. Gelbtafeln wirken durch ihre leuchtende Farbe, die Insekten anzieht. Sie bleiben an der klebrigen Oberfläche haften und können so kontrolliert werden. Besonders in Gewächshäusern, wo auch im Winter milde Temperaturen herrschen, sind Gelbtafeln effektiv. Schädlinge wie Trauermücken können hier weiterhin aktiv sein, sodass Gelbtafeln helfen, ihren Befall frühzeitig einzudämmen. Auch in Innenräumen, wo Pflanzen überwintert werden, können sie hilfreich sein. Wichtig ist es, die Gelbtafeln regelmäßig zu kontrollieren und gegebenenfalls auszutauschen, wenn sie voll sind. So wird eine kontinuierliche Bekämpfung der Schädlinge gewährleistet und der Einsatz von chemischen Mitteln kann reduziert werden.
Winterschnitt für Ziersträucher
Ende Dezember kann mit dem Auslichten der Ziersträucher begonnen werden. Doch Vorsicht: Frühlings- und Frühsommerblüher wie Forsythie, Weigelie, Zierkirsche oder Flieder sollten nicht geschnitten werden. Denn sie legen ihre Blütenknospen bereits im Vorjahr an. Ein Schnitt im Winter würde die kommende Blüte beeinträchtigen. Solche Sträucher werden erst nach dem Abblühen im Frühjahr oder Frühsommer ausgelichtet. Für alle anderen Ziersträucher gilt: Der Winterschnitt kann erfolgen, solange die Temperaturen mild sind, idealerweise über dem Gefrierpunkt, um Frostschäden an den Schnittstellen zu vermeiden. Beim Auslichten sollten vor allem alte, kranke oder quer wachsende Äste entfernt werden. Dies fördert die Vitalität der Pflanzen und sorgt dafür, dass sie im kommenden Jahr kräftig austreiben und schön blühen. Der Schnitt im Winter hat den Vorteil, dass die Gehölze in der Ruhephase sind und der Saftfluss noch nicht einsetzt.
Wo überwintern Wildbienen im Garten?
Die meisten Wildbienen leben nur eine Saison und sterben im Herbst. Bei den solitär lebenden Wildbienen überwintern die Eier oder Larven im Nest und schlüpfen erst im nächsten Jahr aus. Da die meisten Arten im Boden nisten, ist dies der Ort, an dem sie überwintern. Arten, die in Hohlräumen nisten, sind im Winter in Pflanzenstängeln, Totholz, Mauerritzen oder in den Brutgängen des Insektenhotels versteckt. Bei den sozial lebenden Hummeln stirbt das ganze Volk im Herbst und nur die Königinnen suchen sich ein Winterquartier. Dafür graben sie sich bis zu 15 cm tief in den Boden ein oder verstecken sich unter Wurzeln und Laubhaufen. Für alle Wildbienenarten ist es deshalb wichtig, dass der Garten vielfältig gestaltet ist und nicht zu stark aufgeräumt wird. Besonders hilfreich sind offene, sandige Bodenstellen, stehendes Totholz und abgeblühte Stängel. Falls Sie ein Insektenhotel haben, lassen sie es unbedingt draußen stehen und schützen sie die besiedelten Brutröhren vor Vögeln.