Gartenhygiene und Krankheiten

Eine gute Gartenhygiene ist entscheidend für gesunde Pflanzen und eine erfolgreiche Ernte. Wer Fruchtmumien, befallene Pflanzenteile und Schaderreger rechtzeitig entfernt und auf Sauberkeit bei Geräten achtet, beugt Krankheiten effektiv vor. Auch der Umgang mit Flechten und die richtige Reaktion auf Pilzerkrankungen wie die Sprühfleckenkrankheit spielen eine wichtige Rolle im ganzjährigen Pflanzenschutz.

Tipps zur Gartenhygiene

Fruchtmumien und befallene Pflanzenteile sollten spätestens im Winter beseitigt werden, um eine Verschleppung von Pflanzenkrankheiten und Schädlingen zu vermeiden. Diese gehören nicht auf den Kompost, sondern in die graue Tonne.

Madiges Obst sollte, bevor es auf den Kompost geworfen wird, 1 bis 2 Tage in einem Wassereimer aufbewahrt werden, damit die Raupen und Maden ertrinken und sich nicht im Kompost vermehren können.

Gartengeräte (Messer, Scheren und Sägen) sollten nach bzw. vor jedem Gebrauch desinfiziert werden, damit keine Krankheiten (Pilze, Viren und Bakterien) übertragen werden.

Fruchtmumien

Sind Flechten für Bäume schädlich?

Eine Flechte

Flechten siedeln sehr gerne - meist auf älteren - Bäumen; besonders gerne auf Apfelbäumen mit gerissenen Rinden, weil sie sich dort gut festsetzen können. Sie sind - entgegen der landläufigen Meinung - aber nicht schädlich für den Baum. Sie entziehen den Bäumen keine Nährstoffe und dringen nicht in das Holz ein. Auch der Rinde schaden sie nicht. Flechten sollten nicht mit einer Drahtbürste abgebürstet werden, da die Rinde des Baumes sonst sehr leicht verletzt werden kann. Eine lockere Borke mit Flechtenbewuchs kann dagegen entfernt werden, da dort andere Schädlinge gerne überwintern.

Als Vorbeugung gegen Flechten hilft es, wenn der Obstbaum beim Schnitt gut ausgelichtet wird, sodass das Laub nach einem Regen schnell wieder abtrocknen kann. Wenn ein Baum mit einer Flechte bedeckt ist, hat dies den Vorteil, dass keine anderen Bakterien oder Pilze dort siedeln können.

Flechten sind meist weiß oder gelb, können jedoch auch braun, rot, grün, grau oder schwarz sein.

Sprühfleckenkrankheit an Kirschbäumen

Sprühfleckenkrankheit

Wenn der Mai und Juni sehr feucht sind, wie beispielsweise im Jahr 2012, werden in unserer Anlage vermehrt Kirschbäume von der Sprühfleckenkrankheit befallen. Bei dieser Pilzerkrankung, die auch bei Zwetschen auftreten kann, erscheinen auf der Blattoberseite kleine violett-rote Flecken und auf der Blattunterseite weiß-braune fleckenartige Sporenlager.

Wegen des feuchten Sommers steigt die Zahl der Flecken explosionsartig. Befallene Blätter vergilben und fallen vorzeitig ab. Der Ernteertrag ist in diesen Fällen meist nur gering, da die Früchte schlecht ausreifen. Wenn ein Baum mehrere Jahre befallen wird, kann die Krankheit ihn innerhalb weniger Jahre zum Absterben bringen.

Vorbeugung und Bekämpfung

Da der Pilz in den abgefallenen Blättern überwintert, sollten alle befallenen Blätter sorgfältig aufgesammelt und über die graue Tonne entsorgt werden. Befallene Blätter gehören nicht in den Kompost oder die Beete!

Im Schrebergarten ist derzeit kein Pilzbekämpfungsmittel für die Sprühfleckenkrankheit zugelassen. Behandlungen mit Pflanzenstärkungsmitteln, wie z. B. Neudo-Vital Obst-Pilzschutz von Neudorff; 250 ml ca. 6 €, erhöhen die Widerstandsfähigkeit befallener Bäume gegen die Krankheit.