Obstbaumschnitt in 06 am Sonntag, den 16. Februar 2025

Der diesjährige Obstbaumschnitt in unserer Gartenanlage informierte zunächst im theoretischen Teil über die benötigten Werkzeuge (Gartenschere und Baumsäge sowie ggf. Astschere und Messer), den Aufbau und die Bestandteile eines Obstbaumes (Wurzel (Unterlage), Veredelungsstelle, Stamm und Stammverlängerung, Leitäste, Fruchtäste und die so genannten "Wassertriebe"). Erklärt wurden auch die Wuchsformen (Hoch- und Halbstamm sowie Busch) sowie schwach-, mittel- und starkwüchsige Unterlagen. Empfohlen wurde der Kauf in einem Fachbetrieb (Baumschule) und der richtige Kauf- und Pflanzzeitpunkt. Bei der Pflanzung ist ein genügend großes Pflanzloch. die Beimischung von Kompost, die Nutzung eines Pflanzpfahls und eines Wühlmauskorbs, die richtige Höhe der Veredelungsstelle, ein kräftiger Anguß sowie die Ausbildung einer Baumscheibe mit Gießrand zu beachten.

Ein regelmäßiger Schnitt eines Obstbaums ist unerlässlich für Stabilität, Vitalität und Fruchtertrag. Er sorgt auch für bessere Besonnung und Belüftung.

Beim Obstbaum wird unterschieden nach Kernobst (Apfel, Birne, Quitte und Nashi) und Steinobst (Kirsche, Pflaume, Pfirsich und Mirabelle). Beim Kernobst erfolgt der Hauptschnitt im frostfreien November bis März sowie ggf. im Sommer (Juniriss), beim Steinobst dagegen mit oder nach der Ernte im Sommer.

Theoretisch wurde dann noch auf die unterschiedlichen Schnittarten (Pflanzschnitt, Erziehungsschnitt, Erhaltungsschnitt und Verjüngungsschnitt) eingegangen.

Beim Schneiden gibt es - streng genommen - eigentlich nur 2 Schnitttechniken: entweder wird ein Ast ganz weggeschneiden (am Astring; ohne Kleiderhaken stehen zu lassen) oder ein Ast wird gekürzt. Hier erfolgt der Schnitt idealerweise kurz oberhalb einer nach außen zeigenden Knospe.

Was wird bei jedem Baum geschnitten?
Zunächst werden alle kranken Äste entweder ganz oder bis zum gesunden Holz geschnitten. Auch nach innen und nach unten wachsende Äste müssen meistens "dran glauben"; ebenso Konkurrenzäste oder einer von kreuzenden Äste. Gekürzt werden auch zu lange und dünne Fruchtäste, um einen Austrieb zu reizen. Auch zu viele Wasserschosse werden zumeist geschnitten. Dabei ist aber zu beachten, dass ein heftiger Schnitt zu einem ebenso heftigen Austrieb führt. Statt vieler kleiner Schnitte sind hier wenige, aber kräftige Schnitte vorteilhaft.

Abschließend wurde noch auf die Baumhygiene eingegangen. Benutzte Werkzeuge müssen regelmäßig desinfiziert werden, um eine Ansteckung von Pflanze zu Pflanze zu verhindern. Fruchtmumien müssen nach der Ernte im zeitigen Winter entfernt werden. Krankes Holz und Laub sollte ebenfalls über die graue Tonne (nicht im Kompost) entsorgt werden.

vorher

nachher

Literaturempfehlung: 1 x 1 des Obstbaumschnitts (Ulmer), 5,90 €