Unsere Ökologie

Lange bevor der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Gartenanlagen per Satzung verboten wurde, verzichteten wir auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Schließlich möchten wir das Gemüse und Obst, das wir selber anbauen, ohne Gift genießen. Der Verzicht auf Pflanzenschutzmitteln bedeutete aber auch, dass wir uns von bestimmten Pflanzen trennen mussten. So entfernten wir unsere sehr alten Rosen, die für viele Krankheiten empfänglich waren, aus den Gemeinschaftsbeeten und ersetzten sie durch Stauden und Bodendecker. Jahr für Jahr gestalteten wir so unsere Besatzstücke neu, sodass jetzt überall blühende Streifen entstanden sind, die fast das ganze Jahr blühen.

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Gemeinschaftsbeete

Unser Gemeinschaftsgrün sieht anders aus. Mitte der 2010-er Jahre haben wir angefangen, einen Weg nach dem anderen umzugestalten. Unsere Beete sind bunt und voller Vielfalt. Dabei haben alle gewonnen: die Umwelt, weil wir keine Spritzmittel mehr einsetzen; unsere Vereinskasse, weil wir für die Spritzmittel kein Geld mehr ausgeben müssen und die Augen aller Gartenfreunde und Besucher, weil sie sich an der bunten Pflanzenvielfalt erfreuen können.

Obstnaschwiese

Hinter unserem Vereinshaus haben wir eine Obstwiese zum Naschen für unsere Kinder angelegt. Von 3 Apfelbäumen (Kaiser Wilhelm, Prinz Albrecht von Preußen und Melrose), 1 Zwetschge und 15 Beerensträuchern (4 rote, 3 schwarze und 1 weiße Johannisbeere, je 2 rote und gelbe Stachelbeere sowie 3 Jostabeere) dürfen unsere Kinder naschen.

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Dahlienfeld

An der Kreuzung Phoenixweg Ecke Rosenweg entstand 2017 ein großes Dahlienfeld mit über 400 Knollen, das unsere Besucher von Juni bis zum Beginn des Frostes erfreut.

Laubbäume

Insgesamt stehen in unserer Anlage 115 Laubbäume (33 verschiedene Baumarten). Hinzu kommen noch ca. je 3 bis 5 Obstbäume in jeder der 135 Parzellen. Die grüne Oase wird ergänzt durch 28 Linden auf der Tewaagstraße sowie ca. 200 Bäume entlang des Hundesweges, der Karl-Liebknecht-Straße und der Kohlgartenstraße.

An der Abzweigung des Florianwegs zum Hundeweg kann diese Komposition im Juni bewundert werden. Hier präsentieren sich in voller Schönheit von links nach rechts: ein Mirabellenbaum, eine Blutpflaume, eine Goldtalerulme und ein Traum in pink: eine Tamariske.

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Jährliche Schredderaktion

Einmal im Jahr am ersten Märzwochenende schreddern wir unseren Strauch- und Heckenschnitt, den wir das ganze Jahr auf unserem großen Schredderplatz gesammelt haben. Der ca. 30 m lange, 3 m hohe und 5 m tiefe Berg wird von den Gartenfreunden gehäckselt und das Schreddergut anschließend auf den Gemeinschaftsbeeten verteilt. Das hält nicht nur das Unkraut ab, sondern sorgt auch dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.

Auf unserem kleinen Schredderplatz sammeln wir das, das sich bei uns nicht kompostieren lässt. Das Gesammelte bringen wir regelmäßig zur EDG, wo es im großen Kompostierwerk verarbeitet und wiederverwendet wird.

Kompost

Der Gartenverein legt Wert darauf, dass jeder Gartenfreund in seinem Garten selber kompostiert. Es gibt für den Garten keinen besseren Dünger als den eigenen Kompost. Der Gartenverein benutzt keinen chemischen Dünger und wirbt bei seinen Mitgliedern, nur biologischen Dünger zu nutzen.

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Gründüngung

Der Gartenverein gibt an seine Gartenfreunde kostenlos Phaceliasamen für frei werdende Flächen ab. Phacelia ist eine Bienenweide, hat eine 14-tägige Keimdauer und blüht bis zum ersten Frost. Die Überreste können im Frühjahr in den Boden zur Gründüngung eingearbeitet werden. Phacelia ist mit keiner anderen Kulturpflanze verwandt. Dies vermeidet Probleme in der Fruchtfolge.

Vogelschutz

In unserer Gartenanlage haben wir sehr viele Vogelschutzgehölze angebaut, wo Vögel nicht nur Unterschlupf, sondern auch viel Nahrung finden. In der gesamten Gartenanlage sind über 40 Nisthilfen für Vögel installiert. Zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) haben wir zusätzlich mehrere Nistkästen für Kohlmeisen in der Nähe des Spielplatzes und am unteren Parkplatz aufgehängt, da dort 3 Eichen stehen. Die Vögel sollen sich hier niederlassen und möglichst viele Raupen vertilgen. Kohlmeisen gelten als natürliche Fressfeinde des EPS.

Unsere Hecken und Sträucher schneiden wir überwiegend von Oktober bis Februar. Auch wenn die Hecken dann nicht so akkurat geschnitten aussehen, ist es uns wichtiger, dass die vielen Vögel in den Hecken und Sträuchern beim Brutgeschäft nicht gestört werden.

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Insektenhotel

Bereits seit 1990 steht an der Wegekreuzung Rosenweg/Phoenixweg ein großes, sogenanntes Insektenhotel, das der damalige Vorsitzende des Gartenvereins zum Landes- und Bundeswettbewerb "Gärten im Städtebau" errichtet hat. Ungeeignete Materialien und die Bepflanzung des Daches haben wir beizeiten ausgetauscht.

Ungeliebte Pflanzen?

Auch ungeliebte Pflanzen wie Brennnessel kommen in unserer Gartenanlage bewusst vor. Auf großen, abgelegenen Gebieten unserer beiden Schredderplätze dürfen die für Tagpfauenaugen wichtigen Brennnessel ungehindert wachsen.

In unserer Gartenanlage wachsen und blühen sehr viele unterschiedliche Bäume, Sträucher, Stauden, Blumen und Kräuter. Die meisten haben wir in vielen, vielen Jahren und mit sehr viel Mühe und Arbeit gepflanzt, gehegt und gepflegt. Es gibt aber auch einige Pflanzen (z. B. Purpurrote Taubnessel, Knoblauchsrauke, Hohes Fingerkraut), die niemand gepflanzt oder gesät hat. Sie sind einfach da - und wir lassen sie bewusst bei uns.

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Totholzhaufen

Abseits unserer Wege haben wir einen großen Totholzhaufen aufgeschichtet, der für Menschen nicht mehr zugänglich ist. Hier lassen wir der Natur freien Lauf. Seit mehreren Jahren wird dort regelmäßig ein Fuchs gesichtet.

Wo dieser Totholzhaufen liegt, verraten wir hier nicht. Leider ist der aufgeschichtete Haufen schon ein paar Mal beschädigt worden.

Auch für Igel haben wir mehrere Überwinterungshilfen eingerichtet.

Nektarpflanzen als Lebensretter

Ein Gartenfreund hatte tausende von Krokusse, die bereits im Februar blühen, gesetzt. Besonders Hummeln, die bereits bei 2 bis 3 Grad fliegen, wenn andere Insekten noch "Winterschlaf" halten, sind auf nektarspendende Pflanzen angewiesen.

In einer Sammelaktion haben Gartenfreunde über 15.000 Krokusse für unseren Schrebergarten gepflanzt, um Bienen, Hummeln und Wildbienen im Winter bzw. zeitigen Frühjahr bei der Nahrungssuche zu unterstützen, damit die Bienen bereits im Februar ordentlich Nektar sammeln können. In hummelfreundlichen Gärten sind Frühblüher wie Krokusse ein absolutes Muss!

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