Schrebergarten 06
Der familienfreundliche und ökologische Schrebergarten 06 ist die älteste Gartenanlage in Westfalen-Lippe. Sie liegt in der Innenstadt-Ost in dem Dreieck B1, Märkische Str. und Semerteichstraße. Sie ist die einzige Gartenanlage mit einem U-Bahn-Anschluss (U41).

Unser Gartenverein
Der Dortmunder Schrebergartenverein 1906 e. V. existiert seit 1906; ist also 3 Jahre älter als der BVB. Er ist damit der älteste Gartenverein in Westfalen. 133 Pächter bewirtschaften bei uns ihre "Scholle". Hinzu kommen noch 133 Ehepartner-, Partner- bzw. Familienmitglieder.
Unsere ältesten Gartenmitglieder sind 92, unser jüngstes 26 Jahre. Das Durchschnittsalter liegt bei 53,9 Jahren.
- 14 Gartenfreunde sind zwischen 80 und 92,
- 29 sind zwischen 70 und 79,
- 47 sind zwischen 60 und 69,
- 36 sind zwischen 50 und 59,
- 68 sind zwischen 40 und 49,
- 63 sind zwischen 30 und 39 und
- 4 Mitglieder sind jünger als 30 Jahre.
Unsere Mitglieder haben zusammen 107 Kinder unter 14 Jahren, die nicht nur in den Gärten, sondern in der gesamten Gartenanlage und auf unseren beiden Spielplätzen und dem neuen Trampolin toben und sicher spielen dürfen.
Auch sonst sind wir ein Abbild unserer Gesellschaft: So haben 23 % unserer Mitglieder ausländische Wurzeln aus 15 Ländern.
Die 133 Parzellen sind zwischen 206 und 558 m², durchschnittlich 353 m² groß. Die Flächen aller Gartenparzellen betragen zusammen fast 46.000 m² (= 4,6 ha). Hinzu kommen noch über 18.000 m² öffentliche Flächen und Wege sowie 2.600 m² Vereinsflächen; zusammen sind es also fast 6,7 Hektar.
Dass unser Schrebergarten sehr attraktiv ist, kann man auch daran erkennen, dass wir schon seit über 10 Jahren de facto keine freien Gärten haben. Gärten, die abgegeben werden, können sofort wieder in neue Hände übergeben werden. Obwohl in jedem Jahr 10 bis 15 Gartenfreunde ihren Garten kündigen - meistens aus Alters- und Krankheitsgründen oder Umzug -, haben wir immer noch Interessenten auf unserer Warteliste. Viele neue Mitglieder konnten wir durch Mund-zu-Mund-Propaganda gewinnen.
06 in Zahlen und Fakten
Dortmunder Schrebergartenverein 1906 e. V.
Tewaagstraße 13
44141 Dortmund
135 Parzellen
266 Mitglieder
107 Kinder unter 14 Jahren
Fläche 6,7 ha
Wanderwege 2 km
35 Ruhebänke
109 Laubbäume
Spielplatz am Vereinshaus: Tewaagstr. 13
Spielplatz mit Trampolin: Märkische Str. 224
Obstwiese hinter dem Vereinhaus
2 Schredderplätze in der Gartenanlage
2 Vereinsparkplätze: Zufahrt über Karl-Liebknecht-Str. Ecke Salzwedeler Str. bzw. Märkische Str. 224
Behindertenparkplatz am Eingang Tewaagstr. Ecke Kohlgartenstraße
U-Bahn-Stationen: Karl-Liebknecht-Straße (U41)
Bewirtschaftetes Vereinshaus
Klinks Laubenwirtschaft (Café/Restaurant)
Tel. 0231 411241
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag 12:00 bis 18:00 Uhr
Sonntag 12:00 bis 18:00 Uhr
Montag Ruhetag
Behinderten-WC mit Babywickeltisch am Vereinshaus
Unsere Kinder
Die Kinderfreundlichkeit unseres Schrebergartens sprach sich in den benachbarten Kindergärten und bei Familien mit Kindern schnell herum. Bei der Vergabe freier Gärten werden Familien mit Kindern bevorzugt.

Ostereiersuchen
Jedes Jahr findet am Karsamstag das traditionelle Ostereiersuchen für unsere Kleinsten statt. Dann suchen die Kinder in einer großen Parzelle die vom Osterhasen versteckten Eier. Sind alle Eier gefunden, dann teilen wir sie auf und jedes Kind erhält eine süße Überraschung.
St. Martin-Umzug
Beim traditionellen Sankt Martin-Fackelzug ziehen über 300 Kinder, Eltern, Großeltern und Gartenfreunde, angeführt von St. Martin auf seinem Pferd und einem Spielmannszug, mit ihren selbstgebastelten Laternen singend durch unsere schön illuminierte Gartenanlage. Als Abschluss wird auf dem Festplatz die Martinslegende vorgelesen.


Weihnachtsfeier
Kurz vor Weihnachten treffen wir uns mit unseren Kindern zum Nikolausfest. Jedes Kind erhält vom Nikolaus ein Geschenk. Im Vereinshaus treffen wir uns bei Getränken und Kuchen und singen die beliebtesten Weihnachtslieder aus unseren selbstgemachten Liederheften.
Unsere Spielplätze
Unsere beiden Spielplätze sind attraktiver Treffpunkt für Jung und Alt. Dort spielen nicht nur die Kinder unserer Mitglieder, sondern auch viele Kinder der beiden benachbarten Kindergärten und Kinder aus der Nachbarschaft. Die Wartung und Reparatur der Spielgeräte übernehmen unsere beiden Spielplatzwarte sowie handwerklich begabte Gartenfreunde.
Achtung!
Auf unseren Spielplätzen gibt es natürlich keine Ruhezeiten!
Spielplatz am Vereinshaus
- 2014: Doppelschaukel, finanziert durch Stadtverband = 2.400 €, Eigenaufbau
- 2015: 4-sitzige Wippe, finanziert durch Gartenverein = 1.500 €, Eigenaufbau
- 2018: Spielturm, finanziert durch Gartenverein = 3.500 €, Eigenaufbau
- 2019: Sandkasten einschließlich Sitzbank, finanziert durch Gartenverein = 1.500 €, Eigenaufbau
- 2020: Kuppelzelt als Sonnenschutz, finanziert durch Gartenverein = 300 €, Eigenaufbau
- 2021: Federwippe, gesponsert durch Sparkasse Dortmund = 1.000 €, Eigenaufbau
- 2022: Kleinkinder-Spielhaus, gesponsert durch Westenergie = 2.000 € (plus 1.000 € Gartenverein), Eigenaufbau
Spielplatz Märkische Straße
- 2014: Doppelschaukeln, finanziert durch Gartenverein = 2.400 €, Eigenaufbau
- 2017: Kletterkombination, finanziert durch Sparkasse Dortmund (6.000 €), Bezirksvertretung Innenstadt-Ost (7.200 €) und Gartenverein (2.300 €)
- 2018: Drehkarrussel, Wippeschaukel und Erweiterung der Kletterkombination, gesponsert durch Bezirksvertretung Innenstadt-Ost = 27.000 €
- 2021: 4-sitzige Wippe, gesponsert durch Sparkasse Dortmund = 1.500 €, Eigenaufbau
- 2024: Trampolin, gesponsert durch Sparkasse Dortmund = 14.000 € (plus 4.000 € Gartenverein)
- 2024: 6 Sitzbänke und 5 Fahrradanlehnbügel, gesponsert durch Bezirksvertretung Innenstadt-Ost = 4.500 €, (plus 400 € Gartenverein), Eigenaufbau
Unsere Spielplätze – in Bildern
Unsere Ökologie
Lange bevor der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in Gartenanlagen per Satzung verboten wurde, verzichteten wir auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Schließlich möchten wir das Gemüse und Obst, das wir selber anbauen, ohne Gift genießen. Der Verzicht auf Pflanzenschutzmitteln bedeutete aber auch, dass wir uns von bestimmten Pflanzen trennen mussten. So entfernten wir unsere sehr alten Rosen, die für viele Krankheiten empfänglich waren, aus den Gemeinschaftsbeeten und ersetzten sie durch Stauden und Bodendecker. Jahr für Jahr gestalteten wir so unsere Besatzstücke neu, sodass jetzt überall blühende Streifen entstanden sind, die fast das ganze Jahr blühen.

Gemeinschaftsbeete
Unser Gemeinschaftsgrün sieht anders aus. Mitte der 2010-er Jahre haben wir angefangen, einen Weg nach dem anderen umzugestalten. Unsere Beete sind bunt und voller Vielfalt. Dabei haben alle gewonnen: die Umwelt, weil wir keine Spritzmittel mehr einsetzen; unsere Vereinskasse, weil wir für die Spritzmittel kein Geld mehr ausgeben müssen und die Augen aller Gartenfreunde und Besucher, weil sie sich an der bunten Pflanzenvielfalt erfreuen können.
Obstnaschwiese
Hinter unserem Vereinshaus haben wir eine Obstwiese zum Naschen für unsere Kinder angelegt. Von 3 Apfelbäumen (Kaiser Wilhelm, Prinz Albrecht von Preußen und Melrose), 1 Zwetschge und 15 Beerensträuchern (4 rote, 3 schwarze und 1 weiße Johannisbeere, je 2 rote und gelbe Stachelbeere sowie 3 Jostabeere) dürfen unsere Kinder naschen.


Dahlienfeld
An der Kreuzung Phoenixweg Ecke Rosenweg entstand 2017 ein großes Dahlienfeld mit über 400 Knollen, das unsere Besucher von Juni bis zum Beginn des Frostes erfreut.
Laubbäume
Insgesamt stehen in unserer Anlage 115 Laubbäume (33 verschiedene Baumarten). Hinzu kommen noch ca. je 3 bis 5 Obstbäume in jeder der 135 Parzellen. Die grüne Oase wird ergänzt durch 28 Linden auf der Tewaagstraße sowie ca. 200 Bäume entlang des Hundesweges, der Karl-Liebknecht-Straße und der Kohlgartenstraße.
An der Abzweigung des Florianwegs zum Hundeweg kann diese Komposition im Juni bewundert werden. Hier präsentieren sich in voller Schönheit von links nach rechts: ein Mirabellenbaum, eine Blutpflaume, eine Goldtalerulme und ein Traum in pink: eine Tamariske.


Jährliche Schredderaktion
Einmal im Jahr am ersten Märzwochenende schreddern wir unseren Strauch- und Heckenschnitt, den wir das ganze Jahr auf unserem großen Schredderplatz gesammelt haben. Der ca. 30 m lange, 3 m hohe und 5 m tiefe Berg wird von den Gartenfreunden gehäckselt und das Schreddergut anschließend auf den Gemeinschaftsbeeten verteilt. Das hält nicht nur das Unkraut ab, sondern sorgt auch dafür, dass der Boden nicht so schnell austrocknet.
Auf unserem kleinen Schredderplatz sammeln wir das, das sich bei uns nicht kompostieren lässt. Das Gesammelte bringen wir regelmäßig zur EDG, wo es im großen Kompostierwerk verarbeitet und wiederverwendet wird.
Kompost
Der Gartenverein legt Wert darauf, dass jeder Gartenfreund in seinem Garten selber kompostiert. Es gibt für den Garten keinen besseren Dünger als den eigenen Kompost. Der Gartenverein benutzt keinen chemischen Dünger und wirbt bei seinen Mitgliedern, nur biologischen Dünger zu nutzen.


Gründüngung
Der Gartenverein gibt an seine Gartenfreunde kostenlos Phaceliasamen für frei werdende Flächen ab. Phacelia ist eine Bienenweide, hat eine 14-tägige Keimdauer und blüht bis zum ersten Frost. Die Überreste können im Frühjahr in den Boden zur Gründüngung eingearbeitet werden. Phacelia ist mit keiner anderen Kulturpflanze verwandt. Dies vermeidet Probleme in der Fruchtfolge.
Vogelschutz
In unserer Gartenanlage haben wir sehr viele Vogelschutzgehölze angebaut, wo Vögel nicht nur Unterschlupf, sondern auch viel Nahrung finden. In der gesamten Gartenanlage sind über 40 Nisthilfen für Vögel installiert. Zur Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners (EPS) haben wir zusätzlich mehrere Nistkästen für Kohlmeisen in der Nähe des Spielplatzes und am unteren Parkplatz aufgehängt, da dort 3 Eichen stehen. Die Vögel sollen sich hier niederlassen und möglichst viele Raupen vertilgen. Kohlmeisen gelten als natürliche Fressfeinde des EPS.
Unsere Hecken und Sträucher schneiden wir überwiegend von Oktober bis Februar. Auch wenn die Hecken dann nicht so akkurat geschnitten aussehen, ist es uns wichtiger, dass die vielen Vögel in den Hecken und Sträuchern beim Brutgeschäft nicht gestört werden.


Insektenhotel
Bereits seit 1990 steht an der Wegekreuzung Rosenweg/Phoenixweg ein großes, sogenanntes Insektenhotel, das der damalige Vorsitzende des Gartenvereins zum Landes- und Bundeswettbewerb "Gärten im Städtebau" errichtet hat. Ungeeignete Materialien und die Bepflanzung des Daches haben wir beizeiten ausgetauscht.
Ungeliebte Pflanzen?
Auch ungeliebte Pflanzen wie Brennnessel kommen in unserer Gartenanlage bewusst vor. Auf großen, abgelegenen Gebieten unserer beiden Schredderplätze dürfen die für Tagpfauenaugen wichtigen Brennnessel ungehindert wachsen.
In unserer Gartenanlage wachsen und blühen sehr viele unterschiedliche Bäume, Sträucher, Stauden, Blumen und Kräuter. Die meisten haben wir in vielen, vielen Jahren und mit sehr viel Mühe und Arbeit gepflanzt, gehegt und gepflegt. Es gibt aber auch einige Pflanzen (z. B. Purpurrote Taubnessel, Knoblauchsrauke, Hohes Fingerkraut), die niemand gepflanzt oder gesät hat. Sie sind einfach da - und wir lassen sie bewusst bei uns.


Totholzhaufen
Abseits unserer Wege haben wir einen großen Totholzhaufen aufgeschichtet, der für Menschen nicht mehr zugänglich ist. Hier lassen wir der Natur freien Lauf. Seit mehreren Jahren wird dort regelmäßig ein Fuchs gesichtet.
Wo dieser Totholzhaufen liegt, verraten wir hier nicht. Leider ist der aufgeschichtete Haufen schon ein paar Mal beschädigt worden.
Auch für Igel haben wir mehrere Überwinterungshilfen eingerichtet.
Nektarpflanzen als Lebensretter
Ein Gartenfreund hatte tausende von Krokusse, die bereits im Februar blühen, gesetzt. Besonders Hummeln, die bereits bei 2 bis 3 Grad fliegen, wenn andere Insekten noch "Winterschlaf" halten, sind auf nektarspendende Pflanzen angewiesen.
In einer Sammelaktion haben Gartenfreunde über 15.000 Krokusse für unseren Schrebergarten gepflanzt, um Bienen, Hummeln und Wildbienen im Winter bzw. zeitigen Frühjahr bei der Nahrungssuche zu unterstützen, damit die Bienen bereits im Februar ordentlich Nektar sammeln können. In hummelfreundlichen Gärten sind Frühblüher wie Krokusse ein absolutes Muss!

Unsere Nachbarn, Gäste und Besucher
Unsere Gartenanlage an der Tewaagstraße ist ein begehrtes Ausflugziel nicht nur für die direkte Nachbarschaft, sondern auch für viele Wanderer, Radfahrer oder Besucher der nahe gelegenen Seniorenresidenz.

Vereinshaus
Unser Schrebergarten bewirtschaftet seit 1954 ein Vereinshaus, in dem unser Gastronom in angenehmer Atmosphäre eine gute Küche zu moderaten Preisen anbietet. Frische, schmackhafte und einfallsreiche Gerichte stehen täglich zur Auswahl. Hier treffen sich nicht nur die Gartenfreunde, sondern die ganze Nachbarschaft und viele Ausflügler.
Das Vereinshaus wurde 2013 mit Hilfe einer Spende der Sparkasse Dortmund um eine Behindertentoilette erweitert. Hier findet sich auch ein Babywickeltisch.
Offener Bücherschrank
Dank der Finanzierung durch die Spar¬kasse Dortmund und des Kulturbüros der Stadt Dortmund sowie der Unterstützung durch die DSW21und der Bezirksvertretung Innenstadt-Ost betreibt der Gartenverein seit 2023 einen offenen Bücherschrank, der von 15 Gartenfreund*innen betreut wird.
Dieser Bücherschrank steht allen Menschen offen, die in der Stadt Dortmund leben oder hier zu Besuch sind. Der offene Bücherschrank steht an der Tewaagstr. zwischen dem neuen Zuweg und der U-Bahn-Station Karl-Liebknecht-Str.


Erntemarktstand
Der Gartenverein 06 betreibt seit 2023 einen Erntemarktstand. Beim Erntemarkt soll überschüssiges Obst und Gemüse feilgeboten und kostenlos mitgenommen werden - sozusagen eine Tafel 2.0.