Praktischer Obstbaumschnitt im Schrebergarten 06

Am 6. März 2016 wurde erstmals ein praktischer Obstbaumschnitt in der Gartenanlage angeboten. 15 interessierten Gartenfreunden wurde gezeigt, wie ein Apfelbaum kräftig zurückgeschnitten wurde.

Problematisch war, dass der Apfelbaum mehrere Jahre von der Vorpächterin nicht bzw. falsch geschnitten worden war. Es war bereits vor dem Schnitt leider keine Kronenform vorhanden. Es hatten sich zahlreiche so genannte, bis zu 4 m lange Wassertriebe durch den gesamten Baum gebildet. Auch wurde der Baum in der Vergangenheit so schlecht geschnitten, dass durch die stehengelassenen "Kleiderhaken" Bakterien den Baum befallen hatten und viele Äste morsch bzw. innen faul waren. Auch war der Baum mit dicken "Knubbeln" übersät, weil er immer wieder an denselben Stellen geschnitten worden war.

Die wichtigsten Tipps beim Obstbaumschnitt sind:

Kernobst (Apfel und Birne) sollte im März, Steinobst (Kirsche und Pflaume) und Beerenobst nach der Ernte zurückgeschnitten werden.
Kernobst schneidet man dicht (5 mm) hinter der (Außen-)Knospe. Beim Steinobst schneidet man nicht an Knospen, sondern man schneidet ganze Äste heraus.
Früchte von Kernobst wachsen an alten Ästen, Früchte von Steinobst und Beerenobst wachsen am jungen Trieb.
Der Apfel- und Birnbaum soll nicht nur in die Höhe, sondern auch in die Breite wachsen.
Nach innen wachsende Äste werden in der Regel rausgeschnitten, ebenso soll bei sich kreuzenden Ästen ein Ast weggeschnitten werden.
Morsches und krankes Holz muss immer bis zum gesunden Holz entfernt werden.
Äste werden nahe am Stamm geschnitten.
Kurze Aststummel (so genannte Kleiderhaken) sollten vermieden werden, da sie das Einfallstor für Bakterien sind.


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