Torffrei gärtnern für Natur- und Klimaschutz

Wert der Moore
Das Torf- und damit Moorwachstum begann in Deutschland nach der letzten Eiszeit vor ungefähr 12.000 Jahren.

Was hat Torf mit Moorschutz zu tun?
Torf ist eine Ansammlung von nicht oder nur teilweise zersetzter pflanzlicher Substanz. Es entsteht unter Luftabschluss durch Wasser im Moor. Ein gesundes Moor wächst etwa 1 mm im Jahr. Das sind für 1 m Torf ca. 1000 Jahre!

Biodiversität
Diese Moore bieten zahlreichen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum. Viele von ihnen sind bereits sehr selten geworden.

Klimaschutzfunktion
Moore sind Stoffsenken. Sie binden Kohlenstoff und verhindern so die Entstehung von Kohlenstoffdioxid.
Mit dem Torfabbau setzen wir große Mengen von Treibhausgasen frei und beschleunigen so weltweit den Klimawandel.

Hochwasserschutz
Moore sind enorme Wasserspeicher und wirken in der Landschaft wie ein Schwamm.

Wussten Sie….
... dass Blumenerden 80 % bis 95 % Torfanteil enthalten?
… dass in Deutschland jährlich zehn Millionen Kubikmeter Torf verbraucht werden?
... dass ca. 3 Millionen davon von deutschen Freizeitgärtnern gekauft werden?
... dass diese Menge in 50-Liter-Gartenerde-Säcke verpackt und hintereinander ausgelegt eine Gesamtlänge von ca. 40.000 km ergibt? Das entspricht der Entfernung einmal rund um den Äquator!
… dass hier in Deutschland mittlerweile Schutzmaßnahmen für die Moore ergriffen werden? Und dass der Torfabbau in den osteuropäischen Staaten dafür ansteigt, um den hiesigen Bedarf an Billig-Blumenerde zu befriedigen.
... dass der Torfabbau erhebliche Mengen an Treibhausgasen freisetzt? Diese beschleunigen den Klimawandel.
... dass durch den Torfabbau und die Entwässerung der Moore die dortige hochspezialisierte Tier- und Pflanzenwelt unwiederbringlich zerstört wird? Sonnentau, Wollgras und Orchideen verlieren ihren Lebensraum. Aber auch vom Aussterben bedrohte Tierarten wie Birkhuhn, Sumpfohreule, Große Moosjungfer, Hochmoor-Gelbling oder Torfwiesen-Scheckenfalter büßen ihre letzten Rückzugsgebiete ein. Auch die Kreuzotter findet keinen Lebensraum mehr.
... dass es torffreie Blumenerden zu kaufen gibt?
... dass Kompost die bessere Alternative ist?

Flyer: Torffrei gärtnern für Natur- und Klimaschutz    

Torffreie Blumenerden
Blumenerden enthalten normalerweise 80 % bis 95 % Torfanteil. Es gibt mittlerweile viele torffreie Produkte von Firmen, die den Umwelt- und Moorschutz ernst nehmen. Torffreie Gartenerden werden auf der Basis von Kompost (Rinden- und Grünschnittkompost), Rindenhumus und Holzfasern hergestellt. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Erden torffrei und nicht torfreduziert sind. Sogenannte „Bio-Erden“ sind zumeist nur torfreduziert.

Erhältlich sind torffreie Gartenerden mittlerweile in allen guten Bau- und Gartenmärkten. Fragen Sie danach!

Kompost ist die bessere Alternative
Kompost ist das besten Mittel zur Bodenverbesserung. Wer einen eigenen Garten hat, kann selbst kompostieren und dem Boden organisches Material mit hoher biologischer Aktivität wieder zuführen. Schon die alten Gartenböden (Hortisole) der Kloster- und Schlossgärten sind nur mit Kompost entstanden.

Mehr Informationen unter dem Stichwort „torffrei gärtnern“ finden Sie hier:
http://www.nabu.de
http://www.bund.de
http://www.euronatur.org