Filmprojekt in unserer Gartenanlage

15 Studenten der Fachhochschule (FH) Dortmund, Fachbereich Design mit dem Schwerpunkt Film und Sound, setzten vom 10. bis 18. August 2020 ein komödiantisches Kurzfilmprojekt zum Thema „Kleingartenkrieg zwischen zwei Schrebergärten“ um. Der Titel des Films lautet „Hinterm Gartenzaun“.

Nach einer positiven Mailanfrage fand ein erstes Vorgespräch mit dem Produktionsleiter Carl Otto, dem Regisseur Noah Grothe, dem Tontechniker Paul Heintzenberg, dem Kameramann Maximilian Riemer und der Kamerafrau Miriam Pieper in unserem Garten statt. Als geeigneter Drehort boten sich 2 benachbarte Gärten direkt in unserer Nähe an. Da beide Gärten von den Gartenfreunden erst zum späten Nachmittag nach Feierabend genutzt werden und die Dreharbeiten täglich zwischen 9 und 17 Uhr stattfinden sollten, waren beide Pächter sofort bereit, ihre Parzellen für die Drehzeit zur Verfügung zu stellen. (Zitat: „Natürlich unterstützen wir die Kunst.“)

Am Aufbautag wurden nicht nur die technischen Gerätschaften angeschleppt, sondern auch die Requisiten in den Parzellen drapiert. Dazu musste der Maschendraht-Grenzzaun zwischen den Gärten sorgsam aufgerollt bzw. entfernt und durch „künstlerisch wertvolle“ Holzzäune ersetzt werden. Dies war notwendig, da dieser Zaun noch eine wichtige Rolle im Film spielte.

Die 7 Drehtage liefen wie am Schnürchen; es wurden alle Ziele am Ende der Tage jeweils erreicht und so war die gesamte Stimmung am Set sehr entspannt. Auch das Wetter spielte mit: es war überwiegend sonnig, leichte Bewölkung war eher selten und die beiden Regenschauer zwischendurch  störten nicht, da sie in den Drehpausen niederfielen. Das Unwetter am Freitag mit 50 Liter Niederschlag kam glücklicherweise erst am Abend weit nach Drehschluss und beschädigte die Requisiten nicht.

Nach Drehschluss wurde natürlich aufgeräumt. Alle entliehenen Arbeitsgeräte wurden zurück zur FH gebracht, die Kunstgegenstände abgebaut, der Kunstzaun wieder durch den ursprünglichen Maschendrahtzaun ersetzt und alles in den vorherigen Zustand zurückversetzt. Am nächsten Morgen war alles wie geleckt, kein Fitzelchen Müll lag rum, alles war gespült und aufgeräumt.

Wir freuen uns, dass der Gartenverein seinen Beitrag zur Realisierung des Filmes leisten konnte. Das gesamte Filmteam war super aufeinander eingespielt und echt nett - wirklich professionell. Eine Wiederholung ist jederzeit und sehr gerne möglich.

Die Geschichte

Im Schrebergarten ist die Aufregung groß, denn alles läuft auf den wichtigsten Tag des Jahres für viele Kleingärtner zu: Den Wettbewerb zum schönsten Garten des Jahres.

Daran entzündet sich die Abneigung zwischen zwei Parteien im Kleingartenverein. Renate und Helmut können sich sowieso schon nicht ausstehen, zu unterschiedlich sind ihre Persönlichkeiten und vor allem ihre Philosophien den Garten zu gestalten.

Renate ist Kunstliebhaberin und möchte sich in ihrem Garten auch voll ausleben. Sie setzt auf schreiend bunte Blumen und viele selbst kuratierte Kunstwerke. Sie fühlt sich den anderen Kleingärtnern überlegen, da deren künstlerischer Anspruch bei der möglichst ordentlichen Aussaat ihrer Kartoffeln endet. Für so kleingeistige Gedanken ist sich Renate zu schade, sie möchte ihrer wilden Kreativität auch eine ansprechende Bühne bieten und das auch entsprechend gewürdigt wissen.

Helmut ist der krasse Gegenentwurf dazu. Er schätzt den Kleingarten für seine festen Regeln und Vorgaben. Er hat für Renates Sperenzien nichts übrig und stört sich auch an ihrer lauten Art. Für ihn ist sein ordentlich gesetztes und gepflegtes Gemüse das wichtigste am Garten, jegliche Form von kreativer künstlerischer Gestaltung sieht er kritisch. Deshalb hat er für Renates Garten auch nichts übrig.

Als der große Tag immer näher rückt, schlägt der bis jetzt still geführte Konflikt in offene Feindschaft um. Die beiden gönnen sich gegenseitig den Titel nicht und versuchen deshalb den Sieg des anderen mit allen Mitteln zu verhindern.

Visuelle Umsetzung

Der Film soll grundlegend sehr natürlich gestaltet werden. Zu Beginn soll viel in ruhigen Bildern eingefangen werden, es wird eher vom Stativ gearbeitet. Wenn bewegte Kamera vorkommt, wird sie eher stabilisiert geführt.

Je weiter der Streit eskaliert, desto mehr bewegte Bilder werden in den Film eingeflochten, sodass die zunehmende Wut der Charaktere auch in der Kameraarbeit aufgefangen wird.

Die Kamera soll die Skurrilität der Charaktere und deren Sabotageversuche möglichst komödiantisch durch Cadrage und Perspektive einfangen.

Natürlich sollen die Gärten der Protagonisten eine große Rolle einnehmen, genauso wie der Kampf zwischen den beiden Parteien. Deshalb werden oftmals die Gegensätze zwischen den beiden Gärten gezeigt und damit dann auch die Unterschiede zwischen den ungleichen Kontrahenten illustriert.

Außerdem spielt die Trennung zwischen den Gärten bzw. auch deren Auflösung eine große Rolle, die Grenze wird also auch optisch prominent gezeigt werden. Auch der Beleuchtungsstil soll sehr natürlich gehalten werden. Das ist schon durch das Setting definiert, da viel draußen, tagsüber im Sommer stattfindet. Deshalb soll der Großteil des Lichts auch natürlich sein, es werden dann eher zusätzlich eigene Akzente gesetzt werden.

(Quelle: Projektmappe des Produktionsteams)

Weitere Fotos findet ihr im Fotoalbum.